Die Messanlagen für den Alkoholgehalt an der Destillieranlage der Kornbrennerei Johannes Böckenhoff am 15.02.2013 in Raesfeld-Erle (Nordrhein-Westfalen) Foto: Archivbild dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Das nahende Ende des deutschen Branntweinmonopols hat negative Folgen für einige der Bauern im Südwesten, die im Nebenerwerb aus Äpfeln und Birnen Alkohol herstellen. «Der eine oder andere Brenner wird aufhören, weil es unrentabler wird», sagte der Geschäftsführer des Verbandes Badischer Klein- und Obstbrenner, Klaus Lindemann. Die Württemberger Branchenvertreterin Claudia Metzler sieht zwar keine Auswirkungen für die meisten Brenner. Manche Landwirte könnten aber ins Grübeln kommen, ob sie weitermachen sollen mit der Brennerei. Durch das Monopol hatten sie eine Absatzgarantie zum Festpreis.

In Baden-Württemberg gibt es schätzungsweise mehr als 12 000 Menschen mit Brennrechten, von denen aber nicht alle aktiv sind. Der Großteil der Brenner gibt seinen Alkohol in den Handel oder Direktverkauf. Diese Bauern sind vom Ende des Monopols nicht betroffen. Der Staat kauft den Alkohol bisher für Industriezwecke, also etwa für Kosmetik und Arzneien - Schnaps wird über diesen Kanal nicht produziert.

Wegen des europäischen Wettbewerbsrechts wurde das Monopol schon vor langer Zeit gekippt und stufenweise zurückgefahren - für den Bund ist es ohnehin ein Defizitgeschäft. Zum 1. Januar 2018 ist das Monopol dann endgültig Geschichte.