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Unter einer Ladung Schrott verbirgt sich im Ostalbkreis eine gefährliche Substanz. Es gibt etliche Verletzte. Die Herkunft des Stoffes gibt Rätsel auf.

Essingen (dpa) Auf einem Betriebsgelände in Essingen (Ostalbkreis) sind 17 Menschen durch giftige Dämpfe verletzt worden, fünf davon schwer. Alle Betroffene klagten über Atemwegsreizungen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Sie wurden in Krankenhäusern versorgt. Zu dem Unfall war es gekommen, als am Donnerstagvormittag eine Ladung Altmetall geliefert wurde. Unter dem Schrott sollen sich mindestens drei etwa 30 Zentimeter hohe Kanister mit einer Chemikalie befunden haben. Laut Aufschrift handelte es sich dabei um Allylisothiocyanat. Der Stoff hat einen sehr scharfen Geruch und kann auf der Haut stechende, brennende Schmerzen, Entzündungen, Blasen bis hin zu Geschwüre hervorrufen.

Beim Verladen soll einer der Behälter durch den Greifarm eines Baggers beschädigt worden sein, wodurch das Gas austrat. Wie die Kanister unter den Schrott kamen, ob sie etwa fahrlässig entsorgt worden waren, war zunächst nicht bekannt. Wer genau die Verletzten sind und ob sie dort arbeiten, war zunächst unklar.

Rettungsdienst und Feuerwehr waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Das Firmengelände, das sich am Ortsrand befindet, wurde zunächst abgesperrt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nach Einschätzung der Polizei nicht. Der betroffene Betrieb handelt mit Schrott und Altmetallen.

Allylisothiocyanat ist eine farblose oder gelbliche Flüssigkeit, die auch Allylsenföl genannt wird. Gewonnen wird sie unter anderem aus den Samen des Schwarzen Senfs, sie kann aber auch künstlich hergestellt werden. Der Stoff wird als Insektengift genutzt und zur Synthese von Geruchsstoffen und Kampfgasen verwendet.