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Karlsruhe (dpa/lsw) - Wenige Monate vor dem spektakulären Diebstahl eines wertvollen Diadems im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe ist dort bereits eine kostbare Elfenbeinschnitzerei verschwunden. Einen Zusammenhang zwischen beiden Taten gibt es allerdings bislang nicht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Der Diebstahl der Barockschnitzerei sei am 20. Oktober vergangenen Jahres aufgefallen und den Behörden gemeldet worden. Öffentlich gemacht wurde er nicht. Das auf einen Wert von 1,2 Millionen Euro geschätzte Diadem wurde Ende April entwendet. In beiden Fällen waren die Glasvitrinen geöffnet worden - unbemerkt und ohne dass sie dabei zu Bruch gingen. Eine heiße Spur haben die Behörden nicht, berichtete auch ein Sprecher des Landeskriminalamtes.
Unterdessen wurden aus Kreisen von Mitarbeitern des Museums Bedenken zu den dortigen Sicherheitsvorkehrungen laut. Säle würden abends nicht oder zumindest nicht konsequent abgeschlossen und auch nicht alle Räume vom Sicherheitsdienst regelmäßig kontrolliert. Der Mitarbeiter, der anonym bleiben wollte, sprach zudem davon, dass in der sogenannten Sicherungszentrale, in der auch die Schlüssel aufbewahrt werden, immer wieder kleinere Dinge gestohlen würden. Das Kunstministerium sowie das Finanzministerium haben nach eigenen Angaben die Vorfälle bereits zum Anlass genommen, die Sicherheitskonzepte in den staatlichen Museen mithilfe einer Arbeitsgruppe unter die Lupe zu nehmen.