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5.000 bis 20.000 Euro sollen die 300 Opfer als Entschädigung für den Missbrauch in Heimen den Brüdergemeinde Korntal in den 1950er- bis 1980er-Jahren bekommen.

Korntal (dpa/lsw) - Die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in den Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal (Kreis Ludwigsburg) steht vor dem Abschluss. Die Bescheide mit der Höhe der finanziellen Anerkennungsleistung wurden diese Woche an 109 Opfer verschickt, wie der Moderator des Aufarbeitungsprozesses Gerd Bauz sagte. Sie reichen demnach von dem knapp unter 5000 Euro für minderschwere Fälle bis zu 20 000 Euro pro Person, die als Kind im Heim von Missbrauch oder Gewalt betroffen war.

Zuvor hatte die «Kontext Wochenzeitung» darüber berichtet. Erste Reaktionen der Opfer reichten von Zufriedenheit bis Enttäuschung, wie Wolfgang Schulz sagte, der als Opfervertreter die Aufarbeitung begleitet hat. In der ersten Juni-Hälfte soll der inhaltliche Aufarbeitungsbericht vorgestellt werden. Bis zu 300 Heimkinder haben nach Angaben der Opfergruppen in den 1950er- bis 1980er-Jahren Gewalt und sexuellen Missbrauch in Einrichtungen der Brüdergemeinde erlebt.