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Stuttgart (dpa/lsw) - Die Geflügelhalter im Südwesten fürchten einen neuen Ausbruch der Vogelgrippe in der kälteren Jahreszeit. „Wir machen uns sehr große Sorgen“, sagte der Geschäftsführer des Geflügelwirtschaftsverbands Baden-Württemberg, Klaus-Peter Linn. „Die Situation ist brandgefährlich.“
Im August war das Vogelgrippe-Virus H5N8 in Sachsen-Anhalt bei Wildvögeln registriert worden. Auch in Niedersachsen wurde der Erreger nach Angaben des dortigen Landesamt für Verbraucherschutz bei einem Wildvogel festgestellt. Auch europaweit habe es im Sommer Fälle etwa in Italien, Frankreich und der Schweiz gegeben, sagte Linn.
Die Betriebe setzten daher erneut auf strenge Sicherheitsmaßnahmen. Die Landwirte wechselten beispielsweise die Schuhe vor dem Betreten der Anlagen und ließen keine fremden Leute hinein, sagte Linn. „Es haben alle Angst, dass das Virus in einen Stall eingetragen werden kann. Im Grunde versucht man, die Tiere so weit wie möglich vor Fremdeinfluss zu schützen.“
Von November 2016 bis Mitte Mai 2017 wurden in Deutschland insgesamt 1150 Fälle bei Wildvögeln und 107 Ausbrüche bei gehaltenen Vögeln (92 Geflügelhaltungen und 15 Zoos oder Tierparks) gemeldet. Im Südwesten wurde die Stallplicht im April aufgehoben. Der Erreger H5N8 in den Landesuntersuchungsämtern bei 307 verendeten Wildvögeln nachgewiesen.