Beispielloser Eklat: Stefan Räpple (sitzend, l.), AfD-Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg, setzt sich mit Polizisten auseinander. Foto: dpa - dpa

Mit seinen Provokationen macht Stefan Räpple seit Monaten Schlagzeilen. Am Mittwoch führt ihn sogar die Polizei aus dem Landtag. Nun will ihn seine eigene Partei loswerden.

Stuttgart (dpa/lsw)Der Landesvorstand der Südwest-AfD will den Landtagsabgeordneten Stefan Räpple aus der Partei ausschließen. Ein Parteiausschlussverfahren solle wegen Verstößen gegen die Grundsätze der Partei und wiederholten parteischädigenden Verhaltens in die Wege geleitet werden, teilte ein Sprecher des Landesverbands am Mittwoch mit.

Räpple hatte zuvor am Mittwoch im Alleingang mit seinem Verhalten einen Tumult im Landtag ausgelöst. Weil er den Saal trotz Aufforderung des Landtagspräsidiums nicht verlassen wollte, war die Sitzung unterbrochen worden. Räpple musste anschließend von der Polizei aus dem Saal begleitet werden. Auch der fraktionslose Abgeordnete Wolfgang Gedeon war später nach mehreren Zwischenrufen mit Hilfe der Polizei des Saales verwiesen worden. Beide sind jetzt vom Präsidium für drei Sitzungen ausgeschlossen.

Die AfD-Fraktion ist trotz des Austritts einzelner Mitglieder in der Vergangenheit mit 20 Abgeordneten noch die stärkste Oppositionskraft im Landtag. Räpple hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Schlagzeilen gemacht - etwa als er seine Politikerkollegen als «Koksnasen» bezeichnete oder in Chemnitz Seite an Seite mit Rechtsextremen marschierte.

«Politik ist Kampf», sagte Räpple der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn man ein aufrechter Patriot ist, hat man in Deutschland einen schweren Stand.» Er werde sich zur Wehr setzen und weder aus der Partei noch aus der Fraktion ausgestoßen.