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Stuttgart (dpa/lsw) - AfD-Chef Jörg Meuthen sieht seine Partei im Aufwind nach den gescheiterten Sondierungen für eine Jamaika-Koalition. CDU, CSU, Grüne und FDP seien nach dem Jamaika-Aus beschädigt, sagte Meuthen der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Seine Partei könne im Fall von Neuwahlen mit weiterem Zulauf rechnen, meinte der scheidende AfD-Fraktionschef im Stuttgarter Landtag. „Ich glaube, dass die Chancen, besser abzuschneiden, die Risiken deutlich überwiegen.“
Zugleich räumte er ein, dass Neuwahlen die AfD vor „organisatorische, logistische und finanzielle Herausforderungen“ stellen würden. „Wahlkampf verschlingt Geld.“ Die Partei plane daher eine neue Spendenkampagne.
Auf seiner Facebook-Seite schrieb er nach dem Jamaika-Aus von einer „hocherfreulichen Botschaft“ für die AfD. „Es war nämlich unser fulminanter Wahlerfolg, der den Sondierern im Nacken saß.“ Die Kanzlerschaft Angela Merkels (CDU) dürfte sich nach Meinung Meuthens nun dem Ende neigen. „Frau Merkel ist in der eigenen Partei stark angezählt“, sagte er.
Den Abbruch der Sondierungsgespräche bezeichnete Meuthen als strategische Inszenierung und als „abgekartetes Spiel“ der FDP. Das sei „keine spontane Aktion“ von FDP-Chef Christian Lindner am Sonntagabend gewesen.