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Er ist wegen versuchter Vergewaltigung in einer Erstaufnahmeeinrichtung zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Jetzt hat sich ein Tunesier in seiner Zelle umgebracht.

Karlsruhe (dpa/lsw) Ein 25 Jahre alter Mann hat sich in der Justizvollzugsanstalt Karlsruhe umgebracht. Erste Ermittlungen hätten keine Hinweise auf weitere Beteiligte ergeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Der Mann aus Tunesien habe einen Abschiedsbrief hinterlassen und sich in der Nacht zum Mittwoch umgebracht. Er war am 26. Januar zu einer Haftstrafe von drei Jahren wegen versuchter Vergewaltigung verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, die Tat im März in der Landeserstaufnahmestelle in Karlsruhe begangen zu haben.

Nach Angaben des Justizministeriums war der 25-Jährige regelmäßig im Kontakt mit den Fachdiensten der Anstalt. Zuletzt sei er am 11. Februar von der Anstaltsärztin untersucht worden. «Anhaltspunkte für eine akute Suizidgefahr konnten zu diesem Zeitpunkt nicht festgestellt werden», teilte ein Ministeriumssprecher mit.

Der Justizvollzug treffe verschiedene Maßnahmen, um Suizide zu verhindern. Die Grundrechte setzten der Überwachung und Prävention aber Grenzen. «Daher gehört es auch zur Wahrheit, dass sich in einem verfassungskonform ausgestalteten Vollzug freiverantwortliche Selbsttötungen nicht gänzlich verhindern lassen», so der Sprecher.