Der Frühling kommt und bei steigenden Temperaturen zieht es die Menschen wieder an die frische Luft. Für viele Fahrzeugbesitzer ist dann der „Frühjahrsputz für das Auto“ angesagt“.
Die kalten Wintermonate setzen dem Fahrzeug ordentlich zu. Rollsplit und Streusalz sind Gift für die Karosserie, kalte Temperaturen belasten Batterie und Elektronik zusätzlich. Die extremen Bedingungen sind dem Gefährt anzumerken. Mit dem 6-Punkte Plan wird das Auto fit für den Frühling gemacht.
Erster Punkt: die Außenpflege
Der Winter hinterlässt vor allem optisch seine Spuren am Auto. Zu Beginn des Frühjahrschecks ist es wichtig, das Fahrzeug von außen gründlich zu reinigen. Vor der Fahrt durch die Waschstraße kommt der Hochdruckreiniger zum Einsatz. Er entfernt groben Schmutz wirkungsvoll, auch in den Radkästen und an der Radaufhängung. Die Bürsten der Waschstraße können kleinste Körner und Rollsplit sonst wie Schmirgelpapier wirken lassen.
Die erste Wäsche nach dem Winter darf gerne auch einmal das etwas teurere Komplettprogramm der Waschstraße mit Unterbodenpflege und Wachsversiegelung sein. Das schützt das Fahrzeug dauerhaft vor neuer Verschmutzung.
Zweiter Punkt: Lackschäden beheben
Streusalz ist aggressiv zum Lack und der Karosserie. Schädlich für die Karosserie ist auch Rollsplit, welcher bei glatten Straßenverhältnissen gestreut wird. Nach der Waschstraße ist das Auto auf Beschädigungen zu untersuchen. Unter die Lupe zu nehmen sind dabei auch die Scheiben, denn so mancher Autofahrer entdeckt nach der Wintersaison einen Steinschlag in der Scheibe.
Beschädigungen am Lack sind umgehend zu beheben, sonst greift der Rost hier sofort an. Ein Steinschlag in der Scheibe kann eventuell ausgebessert werden, sofern der Schaden gering und nicht im Sichtfeld des Fahrers ist – ansonsten muss die Windschutzscheibe ausgetauscht werden.
Dritter Punkt: Innenraum reinigen
Außen hui, innen pfui – das muss nicht sein. Der Innenraum bedarf ebenfalls einer umfangreichen Putzaktion. Im Fußraum sammelt sich über den Winter Split und durch Schnee und Eis kommen zusätzlich Feuchtigkeit und Schmutz ins Auto.
Zunächst alle Fußmatten aus dem Fahrzeug entfernen und reinigen. Gummimatten können mit einem Hochdruckreiniger sauber gemacht werden, Stoffmatten mit einem Polsterreiniger. Vor dem Einlegen der Matten sollten diese gut durchgetrocknet sein. Mit dem Polsterreiniger lassen sich auch Sitze und der Stoffbezug im Fußraum einfach reinigen – das gilt auch für den Kofferraum.
Durch Schnee und Eis kommt im Winter viel Feuchtigkeit ins Auto. Die Klimaanlage hilft gegen zu viel feuchte Luft. Dazu einfach die Klimaanlage aufdrehen und bei geschlossenen Fenstern laufen lassen. Die Feuchtigkeit der Luft wird aufgenommen und über den Filter abgegeben. Gegen Feuchtigkeit im Fußraum hilft Zeitungspapier wie eine Wunderwaffe.
Vierter Punkt: Verschleißteile erneuern
Selbst bei den modernsten Autos lassen sich einige Verschleißteile von Laien austauschen. Dazu zählen die Scheibenwischer, die im Winter bei Eis stark beansprucht werden. Bilden sich bei der Benutzung Schlieren auf der Scheibe, ist ein Austausch der Wischerblätter ratsam.
Die Beleuchtung ist ebenfalls kein Freund des Winters. Kalte Temperaturen lassen die Glühbirnen schneller durchbrennen. Bei einem Check ist die gesamte Beleuchtungseinrichtung zu prüfen und defekte Lampen sollten umgehend austauscht werden.
Nicht nur Allergiker profitieren nach dem Winter davon, den Pollenfilter des Fahrzeugs auszutauschen. Feuchtigkeit und feinste Schmutzpartikel sammeln sich im Filter. Beschlagen die Scheiben häufig, kann das auf einen verschmutzten Filter hindeuteten. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe empfiehlt einen Austausch des Filters nach 15.000 Kilometern – was ziemlich genau der jährlichen Fahrleistung eines durchschnittlichen Autofahrers entspricht.
Fünfter Punkt: Blick in den Motorraum
Natürlich nicht nur im Frühling, sondern ganzjährig ist ein Check der Flüssigkeiten notwendig. Neben der Kontrolle des Motorölstands sind auch die Bremsflüssigkeit, das Kühlwasser und das Scheibenwischwasser zu prüfen.
Wird ein Mangel festgestellt, kann an fast jeder Tankstelle, im Baumarkt oder im Kfz-Fachhandel eingekauft werden. Der Tankwart ist meist auch im Bilde über das korrekte Öl oder Kühlwasser für das Fahrzeug. Beim Scheibenwischwasser schadet es nicht, noch vorhandenes Frostschutzmittel zu verwenden bzw. aufzubrauchen. In der Nacht kann es auch im Frühling gebietsweise durchaus noch Minusgrade geben.
Ebenfalls im Motorraum beheimatet ist die Batterie. Mit einem Batterietester kann der Ladezustand geprüft werden. An einem schlecht anspringenden Fahrzeug ist meist eine schwache Batterie schuld.
Sechster Punkt: Tschüss Winterreifen
Zu guter Letzt ist für den Frühling die richtige Bereifung erforderlich. Als grober Richtwert gilt meist Ostern, dann haben die Winterreifen ausgedient und Sommerreifen sind angebracht. Werden die Reifen in Eigenregie gewechselt, ist auf die Laufrichtung und den richtigen Reifendruck zu achten. Das gilt natürlich auch für Autofahrer, die mit Ganzjahresreifen unterwegs sind.
Beim Räderwechsel ist ein Blick auf Stoßdämpfer, Bremsen und Federn ratsam. Zeigen sich Verschleißerscheinungen oder Schäden, sollte für eine genauere Prüfung umgehend die nächste Werkstatt angefahren werden. Schäden an diesen Bauteilen sind sicherheitsrelevant. Und jeder Autofahrer möchte mit einem sauberen und fahrtüchtigen Auto in den Frühling starten – mit Sicherheit.