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Polestar ist die sportliche Tochtermarke von Volvo, allerdings mit dem Unterschied, dass die Polestar-Versionen allesamt elektrifiziert sind.

EsslingenEs war eine Art Kampfansage, als Volvo im Frühjahr 2019 in großen Tageszeitungen quasi mit der deutschen Autoindustrie abrechnete. Der schwedische Autobauer, seit 2010 bekanntlich unter dem Dach des chinesischen Autokonzerns Geely, schrieb in seiner Anzeige: „Zwischen uns ist es nicht mehr, wie es war. Du bist einfach irgendwann stehen geblieben“. Darunter stand „Dein Polestar“.

Polestar ist die sportliche Tochtermarke von Volvo, vergleichbar in etwa mit AMG von Mercedes oder mit den RS-Modellen von Audi, allerdings mit dem Unterschied, dass die Polestar-Versionen allesamt elektrifiziert sind – so wie die beiden neuen Plug-in-Hybrid-Versionen mit den sperrigen Bezeichnungen Volvo V60 Polestar Engineered und Volvo XC60 Polestar Engineered. Vor allem mit diesen Topmodellen will Volvo, beziehungsweise Polestar, der Premium-Konkurrenz zeigen, was eine Harke ist.

Mit Allradantrieb

Die beiden neuen Plug-in-Hybrid-Modelle haben Allradantrieb und sind ab 69 500 Euro (V60) beziehungsweise ab 84 600 Euro (XC60) erhältlich. Für den Antrieb sorgen jeweils ein Elektromotor mit 87 PS und ein 318 PS starker Benziner. Die Reichweite rein elektrisch beträgt laut Datenblatt jeweils rund 50 Kilometer (nach WLTP-Messung). Der Verbrauch wird laut Hersteller auf unter zwei Liter je 100 Kilometer reduziert.

Ansonsten gelten die Werte der „normalen“ V60 und XC60: Das Ladevolumen des V60 etwa beträgt 529 Liter (einschließlich eines zusätzlichen Fachs im Kofferraumboden). Durch Umklappen der Rücksitzlehnen lässt sich das Volumen auf bis zu 1441 Liter erweitern. In den XC60 passen 483 beziehungsweise 1410 Liter. Die Heckklappe kann optional elektrisch geöffnet und geschlossen werden. Volvo bietet zudem eine Sensorsteuerung für ein berührungsloses Öffnen der Heckklappe an. Dafür genügt es, den Fuß unter den hinteren Stoßfänger zu halten. In Verbindung mit dem luftgefederten Fahrwerk kann das Heck für ein bequemeres Be- und Entladen einige Zentimeter abgesenkt werden.

Zahlreiche Sicherheitssysteme

Volvo-typisch ist auch die umfangreiche Ausstattung mit Sicherheits- und Assistenzsystemen bereits ab Basisversion. Das Volvo City Safety System beispielsweise erkennt potenzielle Gefahren und Hindernisse und leitet bei Bedarf selbstständig eine Notbremsung ein. Neben anderen Fahrzeugen erkennt es auch Fußgänger, Fahrradfahrer und Großtiere wie Elche und Hirsche und deckt somit ein breites Spektrum möglicher Unfallquellen ab. Ebenfalls serienmäßig an Bord sind die beiden neuen Sicherheitsfunktionen Hazard Light Alert und Slippery Road Alert, mit denen sich Fahrzeuge über Cloud-basierte Kommunikation gegenseitig vor rutschigen Fahrbahnen und anderen Gefahrenstellen warnen.

Erster vollelektrischer Volvo ab Mai

Volvo ist seit 1958 auf dem deutschen Markt. 2019 haben die Schweden hierzulande erstmals die 50 000er-Marke bei den Verkäufen übersprungen (53 357), ein Plus von 17,5 Prozent gegenüber 2018. Es war das sechste Wachstumsjahr in Folge. Der Marktanteil beträgt nun rund 1,5 Prozent. Bestseller 2019 war das Mittelklasse-SUV Volvo XC60 mit rund 17 000 Verkäufen. Aktuell hat Volvo bereits zehn Plug-in-Hybride im Programm, 2020 kommen weitere vier hinzu, zahlreiche Motorvarianten sind bereits jetzt als Mild-Hybrid erhältlich. Elektrifizierte Fahrzeuge bestimmen damit zukünftig den größten Teil des Angebots. An der Spitze steht, voraussichtlich ab Mai 2020, das erste vollelektrische Modell, der Volvo XC40 Recharge. Bis 2025 sollen weitere vier vollelektrische Volvo folgen.

Einen neuen Volvo ausschließlich mit Verbrennungsmotor werde es ab Ende 2020 nicht mehr geben, teilt der Hersteller mit. Auch Polestar wird im Frühjahr sein erstes vollelektrisches Modell auf den Markt bringen, den in China gebauten Polestar 2 (ab 58 800 Euro), der bereits online bestellbar ist.

Seit Oktober 2018 bietet der schwedische Hersteller im Übrigen das flexible Flatrate-Abo für alle neuen Modelle von Volvo und Polestar an. Die monatliche Festpreis-Rate deckt den Angaben zufolge nahezu alle Kosten rund um den Automobilbesitz und -unterhalt ab – nur das Tanken koste den Fahrer noch extra.