Dritte Generation: In der neuen Mercedes B-Klasse (Fotos) Foto: Daimler AG/Daimler AG - Global - Daimler AG/Daimler AG - Global Communication

Praktisch, gut ausgerüstet und mehr Platz: Die neue Mercedes B-Klasse ist auf 4,42 Meter Länge gewachsen, bietet modernste Assistenzsysteme, überarbeitete Motoren und eine bessere Übersicht.

StuttgartSo richtig dynamisch sieht die B-Klasse immer noch nicht aus, obwohl Mercedes vom „Sports Tourer“ spricht. Aber das Erscheinungsbild der neuen, dritten Generation haben die Stuttgarter klar verbessert. Die Spötter, die vorher von „Rentner-Benz“ gesprochen haben, dürften jetzt verstummen.

Generell gelten für die kompakte B-Klasse sowieso andere Prioritäten. In erster Linie soll sie praktisch sein, gut ausgerüstet und vor allem mehr an Platz bieten als die A-Klasse. Und Mercedes hat geliefert: Die B-Klasse ist nicht zu unterschätzen! Sie ist auf 4,42 Meter Länge gewachsen, bietet modernste Assistenzsysteme, überarbeitete Motoren und man hat eine bessere Übersicht als zuvor – ja, man sitzt sogar neun Zentimeter höher als in der A-Klasse. Das sind fast schon SUV-Attribute.

Der Basispreis der B-Klasse ist allerdings angesichts der gestiegenen Ausstattung um einige Tausender höher und beträgt nun 31 874 Euro (B 180 mit 100 kW//136 PS). Dafür ist jetzt mehr drin: Die neue B-Klasse verfügt über einen großen Bildschirm im Cockpit mit dem Bediensystem MBUX (samt Sprachsteuerung) und hat die aktuellsten, teils aufpreispflichtigen Assistenzsysteme an Bord, wodurch auch teilautomatisiert gefahren werden kann. Das Fahrassistenz-Paket beispielsweise beinhaltet den Abstands-Assistenten (Distronic), der im Stau ein guter Helfer ist. Enthalten sind auch streckenbasierte Geschwindigkeitsanpassung, aktiver Lenk-, Tempo-, Spurwechsel und Bremsassistent und der wichtige Totwinkel-Assistent, der auch vor von hinten kommenden Fahrrädern warnt. Mit diesen modularen Systemen, von denen viele auch einzeln bestellt werden können, bietet die B-Klasse Sicherheitssysteme, die aus höheren Fahrzeugklassen bekannt sind. Seine Premiere haben in dem neuen Kompaktwagen auch das Doppelkupplungsgetriebe mit acht Gängen gefeiert (8G-DCT) sowie das Head-up-Display.

Wichtig sind auch der serienmäßige Brems-Assistent, der helfen kann, schwere Auffahrunfälle zu verhindern und der Spurhalte-Assistent, der bei unbeabsichtigtem Überfahren von gestrichelten oder durchgezogenen Linien warnt. Er bremst dann kurz und lenkt zurück auf die Fahrspur. Bei Überleitungen in Baustellen, wo weiße und gelbe Linien sind, kann es allerdings generell bei diesem System auch zu unsinnigen Warnmeldungen beziehungsweise Eingriffen kommen. Dann ist die Ausschaltfunktion empfehlenswert. Optional sind die neuen, sogenannten Multibeam-LED-Scheinwerfer. Sie ermöglichen eine schnelle und elektronisch gesteuerte Anpassung des Fahrlichts an die aktuelle Verkehrssituation.

Wegweisend ist die intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche des lernfähigen Multimediasystems MBUX. Zu seinen Stärken zählen die gute Grafik, die „Hey Mercedes“-Sprachsteuerung, der serienmäßige Touchscreen und Funktionen wie MBUX Augmented Reality. Nach Angaben von Britta Seeger, Mitglied des Vorstands der Daimler AG, ist dieses Multimediasystem „ein völlig neues Kundenerlebnis mit Funktionen, die sonst nur der Luxusklasse vorbehalten waren“.

Das Ladevolumen der neuen B-Klasse beträgt 455 bis 1540 Liter, ist also in Summe etwa gleich geblieben. Durch die nun dreigeteilte Rückbanklehne ist aber der Laderaum flexibler als zuvor – und wird noch flexibler: Gegen Aufpreis soll demnächst eine um 14 Zentimeter verschiebbare Rückbank sowie ein umklappbarer Beifahrersitz ins Programm genommen werden.

Zwei 1,3-Liter-Benziner mit 100 kW/136 PS und mit 120 kW/163 PS sowie drei 1,5-Liter-Diesel mit 85 kW/115 PS, 110 kW/150 PS und 140 kW/190 PS stehen zunächst zur Wahl. Damit ist die B-Klasse bis zu 234 km/h schnell und kommt laut Mercedes auf Verbrauchswerte zwischen 4,1 Litern Diesel und 5,6 Litern Benzin. Das entspricht CO2-Werten von 109 bis 129 g/km. Alle Motoren sind in Verbindung mit Frontantrieb und mit einer Sieben- oder Achtgang-Doppelkupplung kombiniert. Allradantrieb soll folgen.

Von der B-Klasse sind seit ihrem Debüt im Jahre 2005 mehr als 1,5 Millionen Einheiten verkauft worden. Gebaut wird sie im Mercedes-Benz-Werk in Rastatt.