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Kias jüngste Offensive gilt zunächst den Hybridversionen: Gleich drei neue elektrifizierte SUVs sind vor kurzem an den Start gegangen.

EsslingenDass Kia gute vollelektrisch fahrende Autos bauen kann, das hat der koreanische Hersteller mit dem E-Niro und dem E-Soul bewiesen, die im Frühjahr 2019 auf den Markt kamen. Das kompakte SUV und das Crossover-Modell überzeugen mit realistischen Reichweiten von etwas mehr als 450 Kilometern. Aber, so weiß Kia-Geschäftsführer Steffen Cost: „Ein reiner Elektroantrieb ist nicht immer die beste Lösung“. Deshalb setzt Kia auf eine breit angelegte Antriebsstrategie. Zum einen werde die E-Mobilität konsequent weiter voran getrieben.

Zum anderen unternehme die Marke weiterhin große Anstrengungen bei der Optimierung von Benzinern und Dieseln. Cost ist überzeugt, der überwiegende Teil der Neufahrzeuge in Deutschland werde „noch für lange Zeit mit einem Verbrenner ausgerüstet“.

Die jüngste Offensive von Kia gilt zunächst den Hybridversionen: Gleich drei neue elektrifizierte SUVs sind vor kurzem an den Start gegangen: Der Sportage 1.6 CRDi mit Mildhybrid sowie der kompakte, frisch überarbeitete Niro als Hybridversion und als Plug-in Hybrid. Das Niro-Modelljahr 2020 hat ein modifiziertes Außendesign, ein neu gestaltetes und moderne Technologien wie Stauassistent, 10,25-Zoll-Navigation und den Online-Dienst UVO Connect, der Echtzeitinformationen und App-gesteuerte Fernbedienungsfunktionen bietet.

141 PS Gesamtleistung

Beide Hybrid-Versionen des 4,36 Meter langen Niro haben 104 kW (141 PS) Gesamtleistung. Kombiniert wird ein 1,6-Liter-GDI-Benziner (Abgasnorm Euro 6d-Temp) und ein Sechs-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe mit unterschiedlichen Elektroantrieben. Der Niro Hybrid begnügt sich laut Kia mit durchschnittlich 3,7 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer (CO2: 86 g/km). Der Niro Plug-in Hybrid fährt auf Grund des größeren Akkus und des stärkeren E-Motors rein elektrisch bis zu 120 km/h schnell und hat eine kombinierte elektrische Reichweite von 58 Kilometern – im Stadtverkehr reiche eine Akkuladung sogar für 65 Kilometer, heißt es. Der Durchschnittsverbrauch des Plug-in liegt bei 1,3 Litern pro 100 Kilometer (29 g/km CO2). Der Gepäckraum fasst bei der Hybridversion 436 Liter und beim Plug-in-Hybrid 324 Liter). Beide Varianten gehören zu den wenigen Fahrzeugen im Hybridsegment, die auch im Anhängerbetrieb eingesetzt werden können, so Kia.

Der Unterschied zwischen den drei vorgenannten Hybridversionen: Ein Auto mit Mildhybrid kann nicht rein elektrisch fahren, weil es nur einen kleinen Elektromotor integriert hat, der lediglich den Verbrenner (meist ein Benziner) unterstützt, aber dadurch den Spritverbrauch reduziert. Ein Hybridauto, auch Vollhybrid genannt, hat einen größeren Elektromotor und kann auch eine gewisse Strecke rein elektrisch fahren, bevor der Verbrenner den Antrieb übernimmt. Beim Vollhybrid wird der Spritverbrauch also noch stärker reduziert. Sowohl Mild- als auch Vollhybrid kommen ohne Stromstecker aus. Bei niedrigem Batterie-Stand oder bei einer hohen Fahrgeschwindigkeit schaltet sich automatisch der Verbrenner zu. Dann lädt sich während der Fahrt auch der Akku für den Elektromotor wieder auf.

An Haushaltssteckdose aufladbar

Eine Weiterentwicklung stellt wiederum die Plug-in-Hybrid-Version dar, deren Akkus auch über die Haushaltssteckdose oder mit entsprechendem Zubehör an einer Wallbox in der Garage oder an einer öffentlichen Schnellladesäule aufgeladen werden können. In Anlehnung an den vollelektrischen E-Niro wurde das Außendesign der Niro-Hybrid-Varianten zum Modelljahr 2020 weiter geschärft. Markantes Erkennungszeichen ist das LED-Tagfahrlicht in Doppelpfeil-Form.

Der Niro Hybrid in der Basisversion Edition 7 kostet 26 990 Euro. Die Preise für die Plug-in-Variante starten bei 33 990 Euro. Im Kaufpreis inbegriffen ist die siebenjährige (!) Kia-Herstellergarantie, die auch für die Batterie gilt.

„Wir werden bis 2025 rund 25 weitere Modelle und Modellvarianten mit elektrifiziertem Antrieb einführen, darunter unser erstes serienmäßiges Brennstoffzellenfahrzeug“, so der Kia-Geschäftsführer. „Ab 2021 werden wir Elektrofahrzeuge mit 800-Volt-Ladesystemen ausstatten, die die maximale Ladeleistung der Ionity-Stationen von 350 Kilowatt voll ausschöpfen können. Die Aufladung der Batterie von 20 auf 80 Prozent dauert dann nur noch sechs bis acht Minuten“, erläutert Cost.