Egal ob Neubau oder Sanierung: Der Staat fördert Immobilieneigentümer mit zahlreichen Programmen. Foto: dpa - dpa

Immobilienbesitzer können ihr Haus mit Geld vom Staat auf Vordermann bringen. Auch wer Wohneigentum bauen oder kaufen will, bekommt Zuschüsse.

Fulda/EschbornOb bauen oder kaufen: Angesichts stetig steigender Immobilien- und Baupreise lohnt es sich, nach günstigen Zuschüssen Ausschau zu halten. Zu den ersten Adressen gehören die KfW-Bank und das Bundesamt für Wirtschaft und Außenhandelskontrolle, kurz Bafa. Beide bieten Privateigentümern und solchen, die es werden wollen, insgesamt etwa 50 Förderprogramme.

Wichtig in jedem Fall: Geld gibt es auf Antrag. Dieser muss vor der Auftragsvergabe an die Handwerker oder das Bauunternehmen gestellt werden, sagt Thorsten Weber, Berater des Verbands Privater Bauherren (VPB) aus Fulda. Während KfW-Förderung häufig über die Hausbank beantragt wird, läuft beim Bafa alles direkt und online.

Sowohl KfW als auch Bafa erwarten, dass Eigentümer sich vor Einreichen ihres Antrags informieren und möglichst einen Energieberater zu Hilfe holen. Dieser kümmert sich zudem um den mit der Antragstellung verbundenen Papierkram und besorgt die erforderlichen Nachweise bei den ausführenden Firmen. Das Beraterhonorar wird oft ebenfalls bezuschusst. Das Bafa hat eigens für Immobilienbesitzer den Topf „Energieberatung Wohngebäude“, aus dem Energieberater finanziert werden. Das Programm können Eigentümer auch wieder 2019 nutzen. Es wendet sich sowohl an einzelne Hausbesitzer als auch an Wohnungseigentumsgemeinschaften.

Technische Richtlinien einhalten

Die Behörde empfiehlt auf ihren Internetseiten, im Vorfeld eines Antrags unbedingt die technischen Richtlinien zu beachten, an die ein Zuschuss mitunter geknüpft ist. So muss, wer 2019 seine Heizung optimieren will, bestimmte Pumpen einsetzen. Nur dann gibt der Staat 30 Prozent der Investitionskosten dazu.

Die Höchstsumme aus dem Programm „Heizungsoptimierung“ beträgt 25 000 Euro. Der Betrag fließt, sobald der Bauherr die detaillierte Rechnung ans Bafa geschickt und das Amt geprüft hat.

Pellets und Hackschnitzel statt Kohle und Gas: Hausbesitzer, die den Umstieg auf Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen planen, können ebenfalls von Zuschüssen profitieren. Vorausgesetzt, die alte Heizungsanlage ist mindestens zwei Jahre in Betrieb und soll ersetzt werden. Das Förderprogramm „Heizen mit Erneuerbaren Energien“ ist mit Maßnahmen aus dem Angebot von Bafa und KfW kombinierbar.

Die bundeseigene KfW-Bank kennen die meisten Hausbesitzer und Bauherren im Zusammenhang mit dem sogenannten KfW-Standard, der die Energieeffizienz eines Hauses umschreibt. 2019 behält das Institut seine Förderprogramme bei.

Dazu gehört seit dem Sommer 2018 das Baukindergeld. Mit dem Geld unterstützt der Staat Familien. Häuslebauern und Käufern selbst genutzter Eigentumswohnungen wird mit 12 000 Euro pro Kind verteilt auf zehn Jahre unter die Arme gegriffen. Familien beantragen das Baukindergeld direkt über die Internetseite der KfW, wo es unter dem Stichwort Baukindergeld oder unter der Bezeichnung Produkt 424 zu finden ist. Auch wer kein Baukindergeld in Anspruch nimmt, kann sich bei der KfW Geld für Kauf oder Bau von Wohneigentum holen. Sie vergibt bis zu 50 000 Euro als zinsgünstigen Kredit, der nicht an Einkommensgrenzen gekoppelt ist (Programm 124).

Bei Neubauten kann das Darlehen eingesetzt werden für den Kauf des Grundstücks, Baukosten sowie Neben- und Beraterkosten. Käufer von Bestandsbauten dürfen das Geld für Kaufpreis, Umbau und Modernisierung sowie für die Erwerbsnebenkosten verwenden.

Der Kredit kann mit anderen KfW-Angeboten – etwa zum energieeffizienten Bauen und Sanieren oder zum altersgerechten Umbau des Eigenheims verknüpft werden. Beim energetischen Bauen und Sanieren rückt die KfW außerdem bis zu 4000 Euro Zuschuss raus, wenn ein Experte für Energieeffizienz das Projekt begleitet.

Wegen der Vielfalt rät Alexander Steinfeldt von der Beratungsgesellschaft CO2online Immobilienbesitzern, die Programme zu vergleichen und Berechnungstools nutzen. Die Beratungsgesellschaft erarbeitet im Auftrag des Bundes die Fördergeldbroschüre 2019. Diese wird im ersten Quartal erscheinen.

Fördermittelcheck CO2-Online unter http://dpaq.de/s6Swy; Überblick Bafa unter http://dpaq.de/xKrcZ; Überblick KfW unter http://dpaq.de/lLRf6