Grundsätzlich gilt: Erst die Rahmen innen, dann außen putzen, anschließend die Scheibe - erst innen, dann außen. Foto: dpa Foto: dpa - dpa

Von Katja Fischer

Fensterputzen bei Minusgraden ist keine gute Idee. Aber an milden Wintertagen, kann ruhig geputzt werden. „Ist es draußen kälter als minus fünf Grad Celsius, vereist das Putzwasser sofort auf den Fensterscheiben“, sagt Rosemarie Weber, Landesvorsitzende des DHB Netzwerks Haushalt Bayern. Frostschutzmittel wie Spiritus im Putzwasser könnten das verhindern. Weber hält aber nicht viel davon, weil sie der Umwelt schaden und weil durch die geöffneten Fenster bei kaltem Wetter die Wohnung stark auskühlt.

Akute Verschmutzungen wie Vogelkot oder Ruß müssen allerdings immer sofort entfernt werden, sonst können darin enthaltene reizende und ätzende Stoffe Scheiben und Rahmen beschädigen.

Nicht nur von Eis und Schnee, auch von der Sonneneinstrahlung hängt es ab, ob das Fensterputzen sinnvoll ist. „In der prallen Sonne trocknen die Scheiben auch im Winter schnell ab, das kann zu Streifen führen“, sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Trübere Tage sind besser geeignet.

Zuerst die Innenrahmen

Grundsätzlich gilt beim Putzen die Regel: Vom Sauberen zum Schmutzigen. „Zuerst werden die Rahmen gesäubert, und zwar erst innen, dann außen“, sagt Rosemarie Weber. Sollen mehrere Fenster geputzt werden, nimmt man am besten zuerst alle innenliegenden, dann alle äußeren Rahmen. Danach sind die Scheiben dran, auch hier zuerst die Innenseiten, danach die Außenseiten. „Mindestens einmal, zwischen Rahmen- und Scheibenwäsche, sollte das Wasser gewechselt werden“, rät Weber. „Bei stärker verschmutzen Fenstern natürlich öfter.“

Viele Häuser sind heute mit Wärmedämmfenstern ausgestattet. Die brauchen besondere Pflege und Sorgfalt. „Bei Wärmedämmfenstern ist die äußere Fensterscheibe kälter als bei älteren Isolierverglasungen“, erklärt Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF). „Denn die Heizwärme kann nicht mehr so leicht durch die Fenster nach außen dringen.“ Dadurch besteht im Winter das Risiko, dass die Fensterflügel und der Rahmen beim feuchten Reinigen Eis ansetzen. „Deshalb ist es wichtig, das Fenster nach dem Putzen immer gut abzutrocknen und die Dichtungen mit Pflegemilch zu behandeln.“

Nicht am Wasser sparen

Alle Fenster, ob aus Wärmeschutz- oder Isolierglas, brauchen für die Reinigung viel Wasser, sagt Rosemarie Weber: „Es wäre falsch, sie nur mit einem Glasspray zu besprühen und dann drüber zu wischen.“ Besser sei es, die Scheiben mit reichlich warmem Wasser einzuweichen. Dann benötigt man weniger Reinigungsmittel. Das sieht Bernd Glassl anders: „Das Fensterspray enthält Alkohole, Tenside und zum Teil auch Alkalien. Es ist so dosiert, dass es direkt auf die Scheibe gesprüht, verteilt und ohne Rückstände entfernt werden kann“, versichert er.

Zum Fensterputzen sind keine speziellen Werkzeuge notwendig, ein einfacher Lappen oder Schwamm reicht aus. Mancher schwört auf Fensterleder oder Zeitungspapier. „Da sollte jeder ausprobieren, womit er am besten klar kommt“, sagt Weber. „Wichtig ist, Schwamm oder Lappen zwischendurch gut zu säubern“, rät Ulrich Tschorn. Sonst wirkt der mit dem im Lappen aufgenommenen Schmutz wie feines Sandpapier. Mit dem Abzieher wird das Wasser von der Scheibe entfernt. Zum Schluss wird die letzte Feuchtigkeit, besonders in den Ecken, mit einem Baumwoll- oder Leinentuch weggerieben.

Völlig ohne Reinigungsmittel säubern Mikrofasertücher. „Aber Vorsicht, es muss ein Tuch sein, das speziell für die Fensterreinigung geeignet ist“, sagt Rosemarie Weber.