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Es war am Abend vor der Hochzeit, als doch noch etwas schiefzugehen drohte: Das weiße Zelt, gedacht für das Buffet, wurde vom Wind gepackt und hob ab. Das war der einzige Moment, in dem Jutta Handrup Zweifel kamen, ob alles klappen würde. Monatelang hatte sie mit der Hilfe von Freunden und Verwandten ihre Hochzeit vorbereitet. Die Location gestaltet, die Dekoration entworfen, Kuchen gebacken und Einladungen verschickt. Sie hat alles selbst gemacht – manche Paare wünschen sich aber auch einen Profi an ihrer Seite.
Handrup heiratete im Juni 2012. „Wir haben bei meinen Eltern auf dem Hof in einer Scheune gefeiert.“ Besonders die Dekoration lag ihr am Herzen. Inzwischen teilt sie Deko-Tipps – etwa für Hochzeiten – auf ihrem Blog. Sie versteht aber auch, dass das nicht jedem Spaß macht.
Wer sich für einen Hochzeitsplaner entscheidet, kann die komplette Organisation abgeben, sagt Bettina Funke-Redlich, Sprecherin beim Bund deutscher Hochzeitsplaner. „Ein Hochzeitsplaner ist für Paare empfehlenswert, die viel Wert auf eine perfekte Organisation ihrer Feier legen“, sagt die Expertin. Und für Paare, die außerhalb von Hotels oder Restaurants feiern. „Paare, die sich eine Location buchen, in der alles organisiert werden muss vom Caterer über die Möbel und die gesamte Infrastruktur.“
Alexandra Dionisio ist selbst Hochzeitsplanerin und hat ein Buch geschrieben, in dem sie Paaren Tipps gibt. „Jeder kann seine eigene Hochzeit organisieren“, sagt sie. „Viele Paare haben viel Spaß daran, dieses besondere Ereignis gemeinsam zu planen und Schritt für Schritt darauf hinzuarbeiten.“ Wichtig sei, sich genug Zeit zu nehmen – besonders wenn beide berufstätig sind. Dann empfiehlt Dionisio, rund ein Jahr vor dem großen Tag mit den Planungen zu beginnen.
Ganz wichtig ist, dass die Paare miteinander offen über die Hochzeit sprechen. Wie genau soll er aussehen, der schönste Tag im Leben? Wie hoch soll das Budget sein? Manchmal stellen Paare erst im Laufe der Planungen fest, dass ihre Vorstellungen weit voneinander entfernt sind. „Hierfür einen Mittelweg zu finden, steht meiner Meinung nach sehr symbolisch für die Kompromisse, die Braut und Bräutigam im Laufe der Ehe weiterhin schließen müssen“, sagt Dionisio.
Aber manchen Paaren graut es vor der Organisation. Wichtig ist, sich ein Budget zu setzen und dieses durch exakte Buchhaltung im Blick zu behalten. Wer einen Wedding Planner engagiert, muss das in der Budgetplanung berücksichtigen. „Für einen perfekten Service sollte man ab 3000 Euro rechnen“, sagt Funke-Redlich. Wer sich für professionelle Hilfe entschieden hat, steht vor der nächsten Frage: Wer ist der richtige Hochzeitplaner für uns? Da sollte man auf sein Bauchgefühl hören, rät Autorin Dionisio. „Treffen Sie sich mit mindestens zwei, im Idealfall drei Anbietern und lassen Sie sich deren Portfolio zeigen.“
Das Paar sollte darauf achten, welche Fragen der Wedding Planner beim ersten Treffen stellt: „Er oder sie sollte versuchen, Sie so gut es geht kennenzulernen.“ Nur wenn die Chemie stimmt, fühlen sich Braut und Bräutigam in guten Händen. Jemand, der dagegen nur von sich, seinen Leistungen und prunkvollen Hochzeiten erzählt, sei vielleicht weniger gut geeignet, Verständnis für das Brautpaar zu entwickeln.
Jutta Handrup hat auf einen Wedding Planner verzichtet. Die Blumendekoration machte sie zusammen mit ihrer Mutter. Die ganze Familie half, die Scheune auf Hochglanz zu bringen. „Die Vorbereitungszeit war schön. An den Wochenenden haben wir alle zusammen vor der Scheune gesessen, Kaffee getrunken und alles geplant“, erzählt die Bloggerin. „Und als ich dann am Hochzeitstag alles gesehen habe, war es so schön, diese Gemeinschaftsleistung zu sehen.“ Aber sie sagt auch: Die Dekoration und Co. rückten am Tag selbst in den Hintergrund. „Das Wichtigste ist, dann die Planungsgedanken erst mal abzulegen und die Hochzeit zu genießen.“