12.3.2017 Die Feuerwehren haben zum Fest nach Hochdorf eingeladen.

 Foto: engelhardphotography - Engelhard

Von Katja Eisenhardt

Die „Feuerschnaken“ sind bereit, volle Konzentration ist angesagt. Denn gleich werden sie vor großem Publikum zeigen, wie man ein Feuer richtig löscht. Das beherrschen die jüngsten Mitglieder der Hochchdorfer Feuerwehr schon richtig gut, wie sich schnell zeigt. Routiniert werden die Wasserschläuche ausgerollt, die Kinder zwischen sechs und zehn Jahren bringen sich auf Position. „Wasser marsch“ ertönt es und dem Feuer geht es an den Kragen. Vom Publikum gibt’s nach der erfolgreichen Löschaktion großen Applaus. Seit April 2014 gibt es die Kinder-Abteilung bei der Hochdorfer Wehr, mit gut 20 Kindern ist die Gruppe derzeit voll besetzt. „Das freut uns natürlich sehr, dass das Angebot so gut angenommen wird. Man kann nicht früh genug damit anfangen, den Nachwuchs für die aktive Wehr zu suchen und auszubilden“, betont Kommandant Jochen Schmid. Derzeit zählt die Hochdorfer Feuerwehr 53 Aktive, 26 Kinder und Jugendliche sowie vier Mitglieder der Altersabteilung.

Buntes Programm für Familien

Einer der alljährlichen Fest-Stammgäste ist seit der ersten Stunde Feuerwehrkamerad Alfred Bidlingmaier aus Notzingen. Mit gerade einmal 23 Jahren wurde er 1983 dort Kommandant und blieb es 25 Jahre lang. Heute ist er Mitglied des Spielmannszugs, stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Esslingen-Nürtingen und zudem im Beirat und Förderkreis des Deutschen Feuerwehrverbands. Mit dem Feuerwehr-Virus infiziert ist er seit seiner Jugend – 1972 trat er in die Wehr ein: „Mich hat das damals einfach sehr interessiert und das ist bis heute so geblieben. Allein schon die Anforderungen und die ganze Technik bei der Feuerwehr haben sich über die Jahrzehnte sehr gewandelt, sind heute viel umfassender.“ Die Feuerwehrarbeit ist für Bidlingmaier nicht allein ein Ehrenamt. Auch beruflich hat er mit der Materie täglich zu tun: „Ich arbeite seit einiger Zeit bei der Firma Magirus in Ulm, einem Hersteller für Feuerwehrfahrzeuge. So bin ich mit der technischen Entwicklung ständig in Berührung. Das finde ich sehr spannend.“ Die stetige Weiterbildung und Schulung der Einsatzkräfte sei heute ein zentrales Thema: „Das ist immer ein Zusammenspiel von Mensch und Technik. Beides für sich alleine funktioniert nicht.“ Eine kleine Sammelleidenschaft hat Bidlingmaier zudem: Auf einer Länge von gut acht Metern reihen sich bei ihm zuhause Jubiläumsbücher von Feuerwehren aus ganz Deutschland: „Da ist auch eins von 1870 dabei.“

Einsatzfahrten originalgetreu trainieren können Feuerwehren bei Jörg Hartmann und seinem Team von „Verkehr und Ausbildung Hartmann“ in Plochingen. Dort steht ein Simulations-Lkw – einer von gerade mal zwei in Deutschland und insgesamt acht in Europa. Landesweit und auch in Nachbarländern wie Österreich sei er im Einsatz.

Über 50 verschiedene Einsatzstrecken und verschiedene Gefahrensituationen im Straßenverkehr können trainiert werden – wie für Piloten in einem Flugsimulator. In Hochdorf konnten sich Interessierte den hochentwickelten Simulator erstmals beim Tag der Feuerwehren anschauen. Ansonsten war wie jedes Jahr ein buntes Programm für die ganze Familie geboten, darunter das traditionelle Fußballturnier, eine Kinderspielstraße oder auch Tanzaufführungen und Vorführungen der DRK-Rettungshundestaffel. Bei strahlendem Sonnenschein war der Zulauf in und um die Breitwiesenhalle sehr groß, was Kommandant Jochen Schmid sehr zufrieden stimmte.