Wenn junge Handwerker zupacken, staunen auch die Erwachsenen: Beim Postmichel-Kinderfest hatten die jungen Besucher Gelegenheit, selbst zuzupacken. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Mit ES-TV-Video und Bildergalerie: Zum 17. Mal fand das Postmichel-Kinderfest im Esslinger Maille-Park statt. Dort warteten nicht nur Torwandschießen oder Kistenstapeln.

EsslingenAlle Jahre wieder lädt der Esslinger Stadtjugendring zum Postmichel-Kinderfest auf die Maille ein – und das bereits zum 17. Mal. „Natürlich sind wir stolz, dass wir den Kindern schon so lange das größte nicht-kommerzielle Fest der Region anbieten können“, sagt Kai Nitsche, einer der Chef-Organisatoren aus den Reihen des Stadtjugendrings. „Wir machen das hier für alle Kinder – egal, wie alt sie sind, woher sie kommen, ob sie im Rollstuhl sitzen oder nicht.“ Und seine Kollegin Jana Schult ergänzt: „Das bunte Angebot unserer Partner bietet für jeden etwas.“

Tatsächlich tummelten sich am Samstag zahlreiche junge und auch ältere Besucher an den Ständen im Maille-Park. Von Torwandschießen und Kistenstapeln über eine Apfelmosterei der Stadtwerke bis hin zu Bastelstationen und einer zugförmigen Hüpfburg wurden den Kleinen vielfältige Optionen geboten. Bei bestem Sonnenschein hatte der Stadtjugendring rund um den Brunnen sogar einen Wasserspielplatz eingerichtet. Doch das Fest war nicht nur zum Toben gedacht – auch die Bildung spielte eine Rolle: Der Bücherbus der Stadtbibliothek bot neben dem regulären Ausleih-Geschäft im Innern des Wagens aus Anlass seines 60. Geburtstags mit einer Lesung des Autors Ingo Cesaro auch ein literarisches Highlight: Cesaro verewigte zusammen mit den Kindern kleine Gedichte – mit einer Druckpresse wie zu Gutenbergs Zeiten. Mit den beweglichen Lettern setzten die Kinder ihren Namen selbst. „Weil wir draußen sind und so die Tinte schneller trocknet, drucken wir heute auf Stoff anstatt auf Papier“, sagte Ingo Cesaro.

Das Kinderfest verdankt seinen Namen der bekannten Esslinger Legende vom Postmichel. „Das Zwiebelfest gab es ja schon“, meinte Jana Schult augenzwinkernd. „Da mussten wir unseren lokalen Bezug woanders suchen.“ Wie jedes Jahr stand das Kinderfest auch diesmal im Zeichen der Kinderrechte. Und diese hatte man sich im wahrsten Sinne des Wortes auf die Fahnen geschrieben: „Überall im Park haben wir diese Fahnen verteilt, auf denen die Rechte stehen, das ist auch sprachlich ein tolles Bild“, erklärte Kai Nitsche. „Gerade, dass man soviel aktiv mitwirken kann und dass die Kinder überall einbezogen werden, gefällt uns gut“, fand auch Rüdiger Faupel, der das Fest zusammen mit seiner Tochter Pia besuchte. „Mit den selbst gebastelten Sachen kann man dann auch ein tolles Andenken mit nach Hause nehmen.“

Zum Ausklang des diesjährigen Postmichel-Kinderfestes hatte sich der Stadtjugendring noch etwas Besonderes ausgedacht: Am Abend, als das Programm für die Jüngeren bereits vorüber war, traten in einem großen Zirkuszelt im Maille-Park die beiden Bands „A Tale Of Golden Keys“ und „Jatuna“ auf. „So endet das Postmichelfest nicht so abrupt, sondern mit einem schönen Ausklang“, freuten sich Schult und Nitsche – und mit ihnen auch die etwas älteren Besucher.