Hochbetrieb in der Plochinger Marktstraße Foto: Ait Atmane - Ait Atmane

Sommerwetter beim Plochinger Herbstmarkt: Die Stadt war voller Menschen. Gut angekommen ist der Fairtrade-Markt im Alten Rathaus.

PlochingenBei sommerlichem Wetter zog der Plochinger Herbst mit seinen verschiedenen Märkten und verkaufsoffenem Sonntag jede Menge Menschen an. Beim Flohmarkt wurde eifrig verhandelt und auch sonst herrschte reger Betrieb. Trotzdem ging es gemütlich und entspannt zu – schon deshalb, weil man im Gedrängel der Marktstraße gar nicht schnell vorankommen konnte.

Die Kunsthandwerker waren mit ihren Strick- und Häkelwaren, Gefilztem, Seifen, Schmuck und mehr über die ganze Marktstraße verteilt. Stefanie Krug vertrat mit Mosaik-Sachen ein Thema, das in Plochingen fest verankert ist. „Das wusste ich gar nicht, das ist reiner Zufall“, sagte die Reutlingerin, der gleich die ersten Passanten erzählten, dass es hier mal ein Mosaikhaus gegeben habe.

Gerhard Gattenmeyer aus Franken fand kaum Zeit zum Schmusen mit seiner Hündin Afra. Seine Dekostücke aus Holz verkauften sich bestens: „Das läuft gut, weil ich auch etliche Teile für ein oder zwei Euro herstelle.“ Nebenbei ließ der Franke die Bandsäge schnurren und schnitt blitzschnell Tannenbäume aus. Schließlich wolle er den Leuten etwas zeigen, sagte er.

Motorräder, Einhörner, Catboys und andere Kinderhelden – die ganze Kinderzimmerwelt in Form von Luftballons hatten Karl und Simone Sick dabei. Ein Stadtfest wie dieses finden die beiden aus dem Enzkreis viel interessanter als das Volksfest, bei dem es über 20 Ballonverkäufer – „alle eine Firma“ – gebe. Nicht nur einkaufen war angesagt, man konnte sich bei der AOK informieren, bei der Tierrettung diskutieren, beim Schauschmieden zuschauen und mehr.

Das Potenzial zum Geheimtipp hat der Fairtrade-Markt im Alten Rathaus, mit schönen Dingen, die man nicht überall findet: Kleidungsstücke der Stuttgarter Marke Ecocarrots, handbedruckt auf fair gehandelter Baumwolle, Lebensmittel beim Kolpingwerk oder Silberschmuck aus Mexiko, den einige junge Frauen aus dem oberschwäbischen Bellamont vertreiben. Sie arbeiten mit Familien aus der Silberstadt Taxco zusammen. „Wir haben alle in Mexiko studiert und Land und Leute lieben gelernt“, erklärte Leonie.

Draußen auf der Rathaus-Terrasse zeigte die Klasse 8c der Realschule, wie weit man mit Fairtrade-Produkten kommt: Bei ihr gab’s Kaffee, Tee und Kakao ebenso wie Zucker und Milch aus fairem Handel. Im Kuchen und in Muffins hatten die Schüler faire gehandelte Zutaten verbacken.

Bei der Stadtbücherei wurden die Bücher in Zentimetern gemessen. „Ab 20 Zentimetern gibt’s eine Tasche gratis“, gab Katharina Fahlisch einer Buchfreundin als Tipp. Fennja war mit ihrem Kinderbüchern davon noch etliche Zentimeter entfernt, freute sich aber trotzdem riesig auf den neuen Lesestoff: „Ich liebe Bücher!“

Die Geschäfte boten zum Teil ihre Waren im Freien an, wie beispielsweise Bodywear mit einem Smoothie-Stand. „Fruchtig und lecker und gut für die schlanke Figur“, erklärte Werner Batim, der die gepressten Säfte neben den Dessous anbot.

Die Stadtkapelle spielte unermüdlich am Alten Rathaus, im Dettinger Park fanden die Harmonikafreunde viele Zuhörer. Auch die Hocketsen waren bestens besucht. Der Pferdestall im Kulturpark bildete bei geschlossener Tür eine ruhige Oase: Drinnen malten acht Kinder zusammen mit Siri Paflitschek mit Acrylfarben.