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Die vielen Stände bieten ein vielfältiges Angebot an allerlei Dekorationsgegenständen, gastronomischen Spezialitäten und Alltagsgegenständen an.

KöngenDie Mischung macht’s“, sagte ein Verkäufer auf dem Köngener Pfingstmarkt. So gab es auf dem Pfingstmarkt wieder bunt gemischte Angebote für alle Lebenslagen, sie fanden regen Zuspruch. Ganz gelassen nahm Reinhard Hütter aus Winnenden, der eine Spezialklobürste aus Silikon für 28 Euro präsentierte, die Kritik einer Kundin entgegen. Sie hat eine derartige Bürste, aber eine sehr verwinkelte Kloschüssel. „Ich muss mal bei Ihnen vorbeikommen, dann putzen wir gemeinsam“, bot er an. Er verkaufe diese Bürste seit Jahren und habe noch nie Kritik gehört.

Noch gelassener war der Hund am Stand von Birgit Pfränger und Gerhard Gartenmaier. Er streckte alle Viere von sich, während die beiden selbst gebaute Holzarbeiten aus dem Altmühltal verkauften. Sie reichten vom Herz für einen Euro bis zur überaus flotten Biene, ein Schmuck für jede Terrasse oder Wohnung.

Auch für Jürgen Roos aus Gammertingen ist Holz der Hauptwerkstoff, er bezieht es aus dem Sägewerk in Engstingen. Durch einen Naturschutzverein hatte er mit der Herstellung von Vogelhäuschen begonnen, dann wurde die Nachfrage immer größer. Inzwischen arbeitet er halbtags als Heilerzieher und halbtags in seiner Holzwerkstatt. Er hatte nicht nur viele Vogelhäuschen dabei, sondern auch Insektenhotels, Regale und sehr stabile Schemel. „Ich wiege 100 Kilogramm und kann darauf hüpfen.“

Kein anderer hatte wohl so viele Schnäpse im Angebot wie die Obst-Korn Brennerei Zaiser. Sie hatte keinen Stand aufgebaut, sondern lockte die Besucher mit einer Fahne und Plakaten an der Straße auf einen kleinen Abstecher zu sich in die Schnapsstube ein. Zu rund 25 Destillaten gab es noch fünf Sorten schwäbischen Whisky, dazu Liquor und Gin. Das Obst und alles Getreide zum Brennen kommen aus der nächsten Umgebung.

Wer Pause vom Trubel machen wollte, hatte die Wahl: Möglichkeiten boten die Hocketse der katholischen Kirchengemeinde Zum guten Hirten und ein Besuch auf der Terrasse im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde. Dort waren mehr als 30 Kuchen im Angebot und es gab ein Weißwurstfrühstück. Der Erlös war für den Umbau des Stöfflersaals. Vor der Kirche gab es einen Flohmarkt.

„Wir verkaufen hier immer ganz gut, sonst kämen wir nicht hierher“, sagte Margit Esch vom Textilvertrieb Esch. Aber auch diese Firma spürt das Internet. Manche Händler fahren längst zweigleisig, bewerben auf Märkten ihren Internetshop. Die Verkäuferin verrät, warum ihr Männer als Kunden manchmal lieber sind: „Sie wissen, was sie wollen, sie sind die schnelleren Kunden. Frauen sind wählerischer.“

An einem Stand mit vielen Putztüchern und Wischbezügen war eine Kundin sehr zufrieden: „Ich habe einen Wischbezug aus Baumwolle gefunden, denn für geölte und gewachste Böden soll man keine Mikrofaser nehmen. Das finde ich nur im Internet und auf dem Köngener Pfingstmarkt.“

Angela Ader vom „Bürstenprofi“ hatte rund 100 verschiedene Bürsten und Besen dabei. Für den PC-Bildschirm empfiehlt sie Ziegenhaar: „Das nimmt den Staub auf.“ Das sei auch gut für Babys: „Es ist ganz weich.“ Zum Extraprogramm gehörten Hosenträger. „Das ist wieder modern“ Es gibt sie sogar in knallroter Farbe.

Seit zehn Jahren fährt Dieter Ziesel jeden Monat nach Bozen auf den Bauernmarkt und kauft immer bei denselben Produzenten seine italienischen Spezialitäten ein. So hat er stets Salami, Käse und anderes im Angebot: „Probieren Sie!“

Michael Schultes ging der Liebe wegen nach Thüringen, bei seinen Heimatbesuche im Südwesten hilft er stets seinen Eltern an deren Marktständen. Er stand zwischen einer Riesenauswahl an Socken. „Du musst bis 14 Uhr dein Geschäft machen, dann ist alles vorbei, dann kommen die Spaziergänger“, sagte er.

Auch für den Kopf gab es eine große Auswahl. „Sie müssen eine große Auswahl mitbringen, die Leute werden wählerischer“, sagte Lilo Marschallinger aus München. Und: „Sie müssen die Menschen mögen, sonst brauchen Sie dieses Geschäft nicht zu machen.“

Rechnet man Auf- und Abbau hinzu, dauert das Musikfest des Musikvereins Köngen von Mittwoch bis Mittwoch. „In diesem Jahr wurde weniger getrunken und gegessen als im Vorjahr“, sagte Volker Nolte vom Festbüro. Es werde schwieriger, Gastkapellen zu finden: „Weil viele an Pfingsten verreisen, sind manche Kapellen nicht spielfähig.“

Das DRK war für Pfingstmarkt und Musikfest mit 52 Aktiven aus dem ganzen Landkreis im Einsatz. Um Verzögerungen durch die schwierige Verkehrslage und Umleitungen auszugleichen, seien Personal und fünf Rettungswagen schon vor Ort, erklärte Einsatzleiter Julian Bauder. Im DRK-Magazin war die zentrale Einsatzleitung von DRK, Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt untergebracht. Durch das gemäßigte Wetter, keine starke Sonne und auch kein starker Regen, blieb es ruhig.

Bleibt die für Schwaben wichtige Frage: Lohnt auf dem Pfingstmarkt ein Preisvergleich? Möglich war das bei der Thüringer Wurst im Brötchen: Für sie wurde bis zu 3,50 Euro verlangt, war aber auch schon für 2,80 Euro zu haben.

Bettina Marut hatte vielfältige Feinmechanik im Angebot. Am gefragtesten seien die Nagelschere und die Kosmetikpinzette, sagte sie. Welche Rolle der Einsatz einer Verkäuferin spielt, bewies Monika Benz: Lautstark brachte sie die Box mit den Maultaschen aus der Feinkostmanufaktur ihrer Tochter Gina an die Kunden.