Mehr Infostände - das ist neu auf der Kirbe. Viele Besucher schauten sich etwa die Pläne zur Sanierung der Hindenburgstraße an. Quelle: Unbekannt

Von Andreas Kaier

Bei trockenem aber kühlem Herbstwetter flanierten gestern tausende Besucher durch den für Autos gesperrten Nellinger Ortskern. Vor allem am Nachmittag, als die Läden und Geschäfte am verkaufsoffenen Kirbesonntag ihre Pforten öffneten, gab es an manchen Stellen kaum ein Durchkommen mehr.

„In diesem Jahr haben wir erstmals versucht, mehr Informationsstände nach Nellingen zur Kirbe zu bekommen“, erzählte Manuela Schiffner gestern Nachmittag. Die zweite Vorsitzende der Fachgruppe Handel im Bund der Selbständigen (BdS), der die Nellinger Kirbe jedes Jahr federführend organisiert, war gerade von einem Rundgang durch die Läden und Geschäfte zurückgekommen und hatte dort nur positive Rückmeldungen bekommen. „Die Leute scheinen echt in Kauflaune zu sein, sagte Schiffner. Kein Wunder, hatten sich die Nellinger Geschäftsleute doch für ihre Kunden am Sonntag viele Sonderaktionen einfallen lassen.

Von Bratwurst bis Schlachtplatte

Erfreut zeigte sich Schiffner auch über die zahlreichen Menschen, die sich am Sonntagnachmittag vor dem einen oder anderen Informationsstand anstellten. Vor allem am Stand der Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft (SEG) Ostfildern war der Andrang groß. Dort informierten SEG-Mitarbeiter die Kirbebesucher unter anderem über den aktuellen Stand der Planungen zur Erneuerung und Sanierung der Hindenburgstraße.

Infostände hatten aber auch noch andere Gruppen und Vereine aufgebaut, beispielsweise das Technische Hilfswerk, das Deutsche Rote Kreuz, der Naturschutzbund, der Freundeskreis Asyl oder auch das Kinderhaus Ostfildern.

Wer beim Rundgang über die Kirbe Hunger bekam, hatte an den zahlreichen Essenständen die Qual der Wahl. Das Angebot reichte von der Bratwurst oder dem Schweinehals im Brötchen über Pizza und schwäbische Maultaschen bis hin zu Schaschlik nach russischer Art mit Filderkraut. Unter dem schützenden Dach der Halle - davor wartete ein kleiner Vergnügungspark auf die jungen Kirbegäste - versorgten die Nellinger Vereine ihre Gäste mit Essen.

Das gab es auch im Heim des Radsportvereins (RVN) und des Schwäbischen Albvereins, die ihre Besucher mit einer deftigen Schlachtplatte lockten. „Wenn wir hier ins Schwitzen kommen, dann ist das für uns eine tolle Sache“, sagte Herbert Aichele, der Vorsitzende des RVN, am Sonntagnachmittag mit Blick auf die volle Halle. Dort bekamen die Besucher nur noch mit viel Glück einen freien Platz. Die Einnahmen von der Kirbe fließen übrigens in den Topf, aus dem die beiden Vereine ihr gemeinsames Vereinsheim in der Otto-Schuster-Straße in Schuss halten.

Zufrieden zeigten sich auch die Verkäufer auf dem Flohmarkt, die sich schon am frühen Morgen ihre Plätze gesichert hatten. „Es ist toll, dass man hier den Flohmarkt und den Krämermarkt räumlich getrennt hat“, sagte Monika Lamschick aus Ruit. Es sei „alles wunderbar“ und sie haben auch nicht mit so vielen Menschen gerechnet. Ähnlich sah das auch Rosa Klöcker aus Ulm. Angesichts der vielen Besucher sei sie „recht zufrieden“.