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Zum 25. Mal hat der Flughafen Stuttgart ein Kinderfest veranstaltet. Besonders beliebt bei den Kindern waren die Polizeiautos und Rettungshunde.

Leinfelden-EchterdingenWenn etwas mit dem Attribut „groß“ beworben wird, ist manchmal Skepsis angebracht – mancher Flohmarkt ist dann doch eher enttäuschend. Das Kinderfest am Flughafen hatte sein „Großes“ davor aber vollkommen verdient: Zur 25. Ausgabe hatte es der Flughafen Stuttgart erstmals auf zwei Tage ausgeweitet, außerdem wurde erstmals die große Messepiazza genutzt. Die vielen bunten Angebote garantierten für Kinder jeden Alters – und Erwachsene – stundenlange Beschäftigung.

Groß war auch die erste Enttäuschung der Familie, die bei der Kofferversteigerungsrunde am Samstag eine prall gefüllte Reisetasche ersteigert hatte. Was kam als Erstes heraus? Eine ganz dicke Packung Pampers, dazu jede Menge Feuchttücher. Auch die Nudeln sorgten bei den Ersteigerern für wenig Begeisterung. Dann aber machte der Sohn die Entdeckung: In einer kleinen weißen Schachtel war ein Smartphone von Samsung drin, Wert knapp 200 Euro. Dazu hatte der Flughafen die 40 Koffer und Taschen noch mit Einkaufsgutscheinen und Sachpreisen aufgewertet, und in dieser Tasche war einer der Einkaufsgutscheine für die Flughafengeschäfte im Wert von 50 Euro enthalten. Der Erlös der Versteigerung geht je zur Hälfte an „Frauen helfen Frauen“ und die Fildertafel. Illegales und leicht Verderbliches war in den Koffern nicht zu befürchten, denn der Zoll hatte sie zuvor alle kontrolliert – zudem wurde darin ja gründlich nach Adresshinweisen gesucht.

Nach dem Geldbeutel suchen mussten die Eltern beim Kinderfest sehr selten: Die Mitmachaktionen waren durchweg kostenlos, die Toiletten auch, nur Essen und Mitbringsel kosteten Geld. Fürs Parken gab es einen Sonderpreis von 2,50 Euro. Zudem gab es ansehnliche Preise zu gewinnen, vom Tripsdrill-Tagespass für vier Personen über das VfB-Trikot bis zum Fluggutschein über 800 Euro und einwöchige Reisen auf Fuerteventura und nach Ägypten – natürlich für jeweils zwei Erwachsene und zwei Kinder. Dafür waren die vielen Partner des Flughafens, die mit Ständen vertreten waren, mit kaum zu übersehender Werbung präsent.

Es waren aber neben kommerziellen Firmen auch Vereine vertreten: Die Filderer betrieben den Biergarten, die Freunde und Förderer der Wilhelma luden zum Vogelquiz ein. Ein Papa konnte die Vogelnamen so gut zuordnen, dass der quizbetreuende Wilhelmafreund ganz erstaunt war.

Oft sind es ja die kleinen Dinge, die Kinder glücklich machen: Einmal ungestört auf der Straße malen, den Rettungshund kraulen, mit kinetischem Sand spielen, beim Wozzle-Buzzer-Lauf von der Toggo Tour von Super RTL mal eben einen neuen Rekord aufstellen oder die eigenen Fähigkeiten mit dem Lasso ausprobieren. Bei den Vorführungen der Malteser-Rettungshundestaffel Esslingen-Reutlingen war der Andrang der Kinder groß, die mitmachen wollten. Sie klopften unter anderem laut auf eine große Tonne, ein Rettungshund muss trotz des Lärms ungestört daran vorbeigehen können. Das wird vorab getestet: Ein Hund, der dann aggressiv wird, darf die Ausbildung gar nicht erst beginnen. Besonderen Spaß machte der Kindertunnel, beim allerersten Versuch nahm der Rettungshund allerdings die Abkürzung seitlich raus.

Höchst beliebt sind bei Kindern die Polizeiautos. Wer auf dem Fahrersitz Platz nahm, bekam auch eine passende Mütze, sei es nun eine echte oder eine zuvor selbst aus Papier gebastelte. Ausschneidebögen gab es auch für das eigene Polizeiauto. Der Zoll hatte Röntgenbilder auf Koffer geklebt und erklärte den Kindern, was man auf diesen Bildern alles sehen kann. So lässt sich aus den Farben auf verschiedene Materialien schließen. Am allerhäufigsten dürften die Glücksräder vertreten gewesen sein, drehen durften die Kinder an ganz vielen Ständen. Die Vorfeldrundfahrten waren vorab online ausgebucht, so blieb den anderen der Blick von der Besucherterrasse.

Bei ganz vielen Aktionen konnten die Kinder beim Flughafenfest ihre Geschicklichkeit testen, etwa beim Fahrrad-Parcours oder beim Hochklettern, bevor es mit der Eurowings-Zipline wieder nach unten ging. Die väterliche Ermahnung an ein Mädchen, sich an der Wasserbaustelle nicht nass zu machen, darf man wohl nur als Scherz verstanden wissen. Wozu ist das Wasser denn sonst da? Vielleicht lag der Vorsichtshinweis aber auch nur am anfangs noch tröpfeligen Wetter, kurz darauf wurde es sonnig und richtig warm auf der Messepiazza.

Zur guten Organisation des Kinderfestes gehörten neben einer ausgiebigen Beschilderung und Feuerlöschern an allen Ecken auch der Service mit den gelben Bändern. Einmal Name und Telefonnummer drauf und dem Kind an den Arm montiert: Schon war die Sorge, dass der Nachwuchs in all dem fröhlichen Gewusel einmal verloren geht, erheblich geringer.