03.06.2017 Gute Stimmung herrschte am Erdbeer- und Klimafest in Esslingen

 Foto: Hauenschild

Von Barbara Scherer

Ein entspanntes Fest mit hohem Informations- und Unterhaltungswert - diese Bilanz zog Ulrike Ehrmann, die Sprecherin der Händlergemeinschaft Küferstraße, Blarerplatz und Ottilienplatz. Das seit mehr als 20 Jahren stattfindende Erdbeerfest und der Umwelt- und Klimatag Esslingen ergänzten sich gut.

Belebt: Viele Besucher in der östlichen Altstadt schlenderten durch die Straßen und Gassen, naschten Erdbeeren, blieben an den Ständen in der Ritterstraße stehen und diskutierten lebhaft mit den Ausstellern beim Esslinger Klima- und Umwelttag.

Starfrüchtchen: Tiefrot, eher kompakt, süß und fruchtig traf „Clery“ den Geschmacksnerv der Besucher. „Das war gar nicht so einfach, die richtigen Erdbeeren zu finden“, erklärte Ulrike Schlichenmaier, die mit der Firma Alte Brennerei Backnang an mehreren Stellen verkaufte. Ihre „Clerys“ kamen aus Kirchheim am Neckar. Und da Frost auch die Erdbeerernte dezimiert hatte, seien die Früchtchen auch etwas teurer als sonst.

Roter Teppich: Die rote Unterlage lotst die Besucher seit je her über die Straßen und Plätze des Erdbeerfests. Der Teppich war in die Jahre gekommen und musste ersetzt werden. Der neue rund 800 Meter lange Teppich, bestehend aus Teilstücken, hat 2000 Euro gekostet - finanziert von den Mitgliedern der Händlergemeinschaft Küferstraße, Blarerplatz und Ottilienplatz.

Nachhaltig: „Eine gelungene Kombi“ nannte Ulrike Ehrmann von der Händlergemeinschaft Küferstraße, Blarerplatz und Ottilienplatz die Zusammenlegung des schon traditionellen Erdbeerfests mit dem Esslinger Klimafest und dem Umwelttag. Nachhaltigkeit ist für alle am Fest Beteiligten wichtig. Ehrmann: „Die Früchte müssen immer aus der Region kommen.“

Grüner Teppich: Eine grüne Unterlage gab es in diesem Jahr nicht. Doch Tape Art - Klebebänder in grüner Farbe - wies den Besuchern die Wege beim Klimafest und Umwelttag. In der Ritterstraße hatten lokale Gruppen und Teilnehmer von außen für ein buntes Bild gesorgt. Kinder und auch Erwachsene hatten Gelegenheiten aktiv mitzumachen, sei es beim Samenpflanzen, beim Windradbasteln, beim Honig- und Gemüseverkosten.

Edelstromer: Am Eingang zur Ritterstraße spähten Besucher Tesla-Modellen unter die Motorhaube, um festzustellen: Man sieht - nichts. Über den edlen Stromer aus den USA informierte, sichtlich stolz, Produktspezialist Dennis Erdmann von der Niederlassung Weil im Dorf. Erdmann präsentierte das Einsteigermodell, das für rund 80 000 Euro zu haben ist. Daneben zeigte die Firma MC Cycle, dass auch Zweiräder strombetrieben auf die Straße gehen. Und Christoph Walter von der Firma Quantorbikes in Denkendorf bewies Radfahrern, dass seine handgefertigten superleichten Fahrräder auch mit Akku nichts von ihrer Faszination verlieren.

Retter: Über den Zusammenhang zwischen Erderwärmung und veganem Essen informierte der Stand der Tierretter. Eine vegane Ernährung würde 40 Prozent der Treibhausgase einsparen. Pia Prassel ist Botschafterin von Foodsharing. Sie hat einen Tisch mit Salaten, Brot, Backwaren, Obst und Gemüsen dekoriert, die sie verschenkte. Alles abgeholt bei verschiedenen Partnern, wie sie betonte, zum Beispiel bei Supermärkten und Marktständen aus Esslingen. Die Lebensmittel wären in der Tonne gelandet.

Leicht und mobil: Ein Klappstuhl mit Rädern, eine auf die Seite gelegte Mülltonne - ein Hoverboard angeschraubt - und schon hat man ein einfaches Gefährt. An solchen Projekten arbeitet der Fachbereich von Hugo Gabele an der Hochschule Esslingen. Der Professor für Fahrzeugtechnik leitet das Projekt „InDie 500“ - das steht für Innenstadt Distanz elektrisch 500 Meter. 25 Studierende haben ihre Fahrzeuge vorgestellt und sind in einem Rennen gegeneinander angetreten. Ihre Neuentwicklungen mussten leicht, einfach und kompakt sein. Sie sollten nicht schneller fahren als notwendig. „Dort wo Straße und Schiene enden, müssen wir Mobilität anbieten, mit kleinen kompakten Fahrzeugen“, erklärte Hugo Gabele. Als eine Art Vorreiter fungierte der Schweizer Professor Walter Janach, der mit seiner straßenzugelassenen Ma Yi - Ameise auf chinesisch - vorfuhr, und an der Entwicklung eines E-Modells für China arbeitet.

Ausgezeichnete Radler: Beim Projekt Stadtradler haben Teams, Schulen und Einzelpersonen vom 1. bis zum 21. Mai das Auto stehen gelassen und in die Pedale getreten. Die Bilanz: 398 Radler haben insgesamt 98 139 Kilometer zurückgelegt und damit 14 000 Kilo CO2 eingespart. Sabine Frisch vom Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt war beeindruckt: „Das ist eine Strecke, die zweieinhalb mal um den Äquator führt.“ Die Gewinner mit den meisten Kilometern waren das Festo Radteam, mit den radelaktivsten Teilnehmern das Team Windbreaker Powertrain und das beste Schulteam die Eulengang vom Georgii-Gymnasium.