An den Brunnen gibt es vor allem für den Nachwuchs einiges zu entdecken – und man kann dort prima Rast machen. Foto: Krytzner - Krytzner

Der Brunnenwandertag war in diesem Jahr ein voller Erfolg. Dank herrlichen Frühlingswetters haben sich hunderte kleine und große Wanderer auf den rund sieben Kilometer langen Rundweg durchs Hainbachtal gemacht.

EsslingenSchöner hätte der Start in den Mai nicht sein können. Strahlend blauer Himmel, sommerliche Temperaturen und hunderte fröhliche Menschen, die in Gruppen oder im Familienverband auf Wanderschaft gingen. Treffpunkt war beim Achtröhrenbrunnen an der Stettener Straße in Wäldenbronn. Die Mitglieder der Oldtimer Freunde der Feuerwehr luden dort schon zu ersten Schmankerln ein. Viele Wanderfreunde kamen mit den ÖPNV zum Sammelplatz. Hans-Jörg Fiedeldei, Vorsitzender des Bürgerausschusses, eröffnete um 11 Uhr gemeinsam mit dem Gitarristen Sven Götz den Brunnenwandertag. Nach seinen Instruktionen durften sich die Wanderfreunde auf den Weg durch die Stadtteile Wäldenbronn, Wiflingshausen, St. Bernhard und Obertal machen und die Natur genießen.

Die vielen Brünnele auf dem etwa sieben Kilometer langen, gemütlichen Rundwanderweg präsentierten sich schön mit Blumen geschmückt. Aus nah und fern kamen die Wanderer. Einige hatten nur ein paar Meter bis zum Achtröhrenbrunnen, andere waren extra aus Calw angereist. „Das machen wir jedes Jahr, wir sind Ex-Esslinger“, sagt Sonja Zulauf. „Es gehört einfach dazu, am 1. Mai den Brunnenwandertag mitzumachen.“ Die Stimmung war fröhlich und viele Kinder freuten sich schon auf das Programm entlang des Rundwegs. Nach einer ersten Stärkung mit Kuchen, Zopf oder Leckerem vom Grill, ging es los, es folgte gleich der erste mühsame Anstieg. Doch die Strapaze lohnte sich.

Über die engen Straßen ging es Richtung Obertal. Dort gab es neben den Verkostungszelten in den Streuobstwiesen ein weiteres Schmankerl, vor allem für Kunstliebhaber. Christine Spiller hatte dort ihre Blacklight Art – transparente Malerei auf transparenten Werkstoffen – ausgestellt. Aber nicht etwa, wie in einer Galerie, sondern kunstvoll in die Natur eingefügt. Wer sich die Bilder anschauen wollte, durfte über die Wiese stapfen und seinen Blick nach oben richten oder unten senken. Überall waren die kleinen, großen, quadratischen und rechteckigen Bilder aufgehängt oder hingestellt. Christine Spiller versteht sich als „Bauchkünstlerin“. „Das ist Kunst ohne Interpretation, es ist Fantasie, Intuition und das Einlassen auf den Moment.“ Willybald Platzer begleitete den Besuch auf der Streuobstwiese mit seiner Gitarre musikalisch. Auch Schauspieler Gerhard Polacek war beim Wandertag mit von der Partie. Er und Organisator Bernd Schneider begrüßten die Wanderer im Laufe des Nachmittags am Brunnen am Obertalweg. Der Liederkranz Eintracht Serach-Hohenkreuz sorgte mit seinen Spezialitäten dafür, dass niemand hungern oder seinen Weg durstig fortsetzen musste. Alphornbläser umrahmten den Zwischenstopp im Obertal mit urigen Klängen. Der Geiger Martin Schnabel rundete gemeinsam mit Gerhard Polacek das bunte Programm am Obertalwegbrunnen ab.

Beim Katharinenbrunnen hatte die Feuerwehr Wäldenbronn einen Stand aufgebaut. Bei den sommerlichen Temperaturen waren Jung und Alt froh, immer wieder mit Getränken versorgt zu werden. Für alle bot das Erlebnis in der Natur mit den blühenden Wiesen, den fröhlich pfeifenden Vögeln einen großartigen Start in den Wonnemonat. „Nächstes Jahr wandern wir wieder mit“, waren sich viele Teilnehmer einig. Für die örtlichen Vereine ist der Brunnenwandertag ein nettes Zubrot. Und er fördert die Gemeinschaft in den Stadtteilen.