09.09.2018 Schurwälder Stoppelcross in Lichtenwald-Thomashardt

 Foto: Hauenschild

Hobbyfahrer und Profis haben beim Stoppelcross auf dem Schurwald in Lichtenwald großen Spaß. Martin Mayer aus Baltmannsweiler hat das besondere Event schon acht Mal organisiert, dessen Erlös für einen guten Zweck gespendet wird.

LichtenwaldDas kann ich besser“, dachte sich Martin Mayer vor etwa acht Jahren. Der leidenschaftliche Motorradfahrer aus Baltmannsweiler war immer wieder enttäuscht von der schlechten Organisation diverser Motocross-Veranstaltungen, an denen er teilnahm. „Einmal war die Zeitabnahme schlecht, ein anderes Mal hat das Essen nicht geschmeckt“, erklärt der 58-Jährige. Da beschloss er kurzerhand, selbst ein solches Event in Lichtenwald zu organisieren. Und hat das Schurwälder Stoppelcross ins Leben gerufen, das am vergangenen Wochenende bereits zum achten Mal stattgefunden hat.

Motocross als Familiensport

Bei der Veranstaltung gehe es allerdings nicht nur darum, den auf den Feldern aufgebauten Parcours in schnellster Zeit auf dem Motorrad zu bewältigen. Organisator Mayer geht es vor allem um den Spaß. „Wir haben auch einige Profis dabei, zum Beispiel Nina Baumgärtner, die bei den Deutschen Meisterschaften mitfährt“, erzählt Mayer. In erster Linie sei Motocross aber ein Familiensport – und die Veranstaltung somit ein Familienevent.

So auch für Familie Holz: Vater Benjamin und seine drei Söhne Simon, Sebastian, beide 13 Jahre alt, und der zehnjährige Phillip sind bereits zum vierten Mal mit von der Partie. „Wir hoffen einfach auf ein schönes Wochenende“, erklärt Benjamin Holz aus Abtsgmünd. „Wir fahren viel Motorrad, aber das Stoppelcross ist für uns ein Mega-Event. Dafür haben wir eine ganze Woche lang trainiert“, erzählt der Vater.

Das Stoppelcross ist eine Variante des Motocross und findet traditionell auf einem recht ebenen Gelände statt. Mayer und seine Helfer haben den Kurs auf den Feldern der Familien Graser und Schloz, die ihre Grundstücke einmal im Jahr für das Motorradwochenende zur Verfügung stellen, angelegt und einige Hindernisse aus Holz und Erde modelliert – sogar eine kleine Schanze ist aufgebaut, über die die Motorradfahrer je nach Expertise einen kleinen Satz oder einen beachtlichen Sprung hinlegen.

Viele Hindernisse sind es aber nicht, die Mayer und seine Helfer aufgestellt haben. „Das ist auch gut so, weil hier viele Kinder und Hobbyfahrer dabei sind“, erklärt der Organisator. Letzteres ist ihm auch besonders wichtig: Anfängern und vor allem Kindern die Möglichkeit zu geben, sich auszuprobieren. Das sei sonst nämlich schwierig in der Region: „Es gibt eigentlich kaum Trainingsmöglichkeiten hier in der Umgebung“, beklagt Mayer.

Wie Simon, Sebastian und Phillip Holz ist auch Lina Arndt durch ihren Vater auf den Geschmack gekommen. Die 16-Jährige aus Mögglingen nimmt zum ersten Mal am Stoppelcross teil und ist sehr zufrieden mit der Organisation der Veranstaltung: „Nur die Strecke ist etwas eng abgesteckt.“ Sie ist eine von zehn Frauen, die an diesem Wochenende an den Start gegangen sind. Insgesamt sind etwa 170 Fahrer in Lichtenwald gemeldet. Die ersten sind bereits am Freitag eingetroffen, am Samstag fanden die Trainingsfahrten statt, am Sonntag die richtigen Läufe.

Für Martin Mayer ist das Stoppelcross ein Herzensprojekt, in seine Tasche wandert kaum etwas. Von jeden 3,50 Euro, die am Samstag als Eintrittsgeld gezahlt wurden, ging je ein Euro an die BMX-Abteilung des evangelischen Jugendwerks Baltmannsweiler-Hohengehren. Zusätzlich wurde ein Teil des Erlöses an die Begegnungsstätte für Mensch und Tier „Moppel-Hoppel“ in Albershausen gespendet.

Auch deswegen hat sich Joachim Arold aus Wäschenbeuren entschieden, sich mal wieder auf sein Motorrad zu schwingen. „Die Leute hier gehören einfach unterstützt“, erklärt der Hobby-Fahrer. „Und es ist toll, dass das Geld gespendet wird.“ Das hat den früher aktiven Motocross-Fahrer sogar dazu gebracht, nach jahrelanger Pause seine kleinste, knallpink lackierte Maschine zu satteln und in die Gemeinde nach Lichtenwald zu kommen.