Noch bis zum Donnerstag beim Voting der Zwiebelfestkönigin abstimmen!
Von Peter Dietrich
Gerd Trautwein klingt zufrieden. „Es waren ja bloß zwei Tage, an denen es geregnet hat“, sagte er in der Zwiebelfestlaube von Trautwein Catering. „Es hätte auch zehn Tage regnen können.“ Auch sonst waren gestern nur zufriedene Stimmen zu hören, auch bei den Besuchern aus nah und fern.
„Die Leute kommen zu ihren reservierten Plätzen, sie sitzen im Trockenen“, sagte Gerd Trautwein. „Das Zwiebelfest macht Spaß, das sind nette Leute.“ 18 Leute hat Trautwein in drei Schichten im Einsatz. Und nach dem Fest, schnaufen dann alle erst einmal kräftig durch? Die Pause sei nicht lang, sagte Gerd Trautwein. Am 30. August starte das Stuttgarter Weindorf, außerdem stünden noch ein paar Catering-Aufträge an. Doch zuerst kommt heute das Zwiebelfestfinale: „Das Finale ist immer gut.“
„Montag wird nochmal der beste Tag, da kommt ganz Esslingen nochmals zum Zwiebelfest“, sagte auch Anja Schmidt von Staigers Bären. Das Wetter passe ja auch. Die Regentage seien nicht so gut gegangen, aber trotzdem seien Leute gekommen: „Ich bin zufrieden.“ Zufrieden ist sie auch mit der Vorbereitung des Festes, die bei Staigers Bären zwei Azubis erstmals in Eigenverantwortung erledigt haben. Keine Frage: Solche tüchtigen Leute dürfen wieder ran.
„Insgesamt zufrieden“ ist auch Andrea Kiefer von der Alten Dorfschule: „Es war ein positives Zwiebelfest.“ Schade sei halt, wenn es bei Regen auch noch kalt sei und die Besucher in den Lauben kalte Füße bekämen. „25 Grad und Regen ist etwas anderes.“
„Eigentlich war es gut, bis auf den Regen, den hätten wir nicht gebraucht“, sagte Sabrina Munz vom Palm’schen Bau. Dann sei der Besuch tagsüber verhalten gewesen, doch am Abend habe es trotzdem funktioniert, überwiegend in den Lauben. „Wir haben treue Gäste.“ Von der Speisekarte sei alles gleichmäßig gefragt gewesen, doch sei bei Kälte nach etwas gefragt worden, was es auf dieser nicht gab: Zwiebelsuppe. „Wir sind halt verwöhnt von den letzten Jahren“, meinte Sabrina Munz.
Für die vierköpfige Radlergruppe aus Kohlberg war es die erste Tour zum Zwiebelfest: 35 Kilometer hin und 35 Kilometer zurück, dazu 250 Höhenmeter. Die Gruppe lobte durchweg das qualitativ hochwertige Angebot, hatte aber auch etwas entschieden zu bemängeln: Werbung für Raucherutensilien passe ganz und gar nicht zum Zwiebelfest. Wenn Werbung, so die einstimmige Auffassung der Gruppe, dann für etwas Traditionelles: Wie wäre es mit den Landfrauen?
Schon seit sieben Jahren lebt Heike Diesing in Esslingen, doch das war ihr erstes Zwiebelfest. Nötig war dafür Sabine Welsch, die jedes Jahr aufs Zwiebelfest kommt, es diesmal aber erst gestern schaffte und dabei Heike Diesing mitgeschleppt hat. Wie gefällt es den beiden? „Da kommt der Zwiebelrostbraten“, sagte Sabine Welsch, „wenn der gut ist, ist alles gut.“
Jedes Jahr ein- bis zweimal kommen Roland und Regina Oesterle, Gretel Hägele und Fritz Heubach aus Oberesslingen aufs Zwiebelfest. „Die Unterhaltung, der Wein, das Essen ist gut“, sagte Roland Oesterle. „Man trifft halt viele Leute, die man kennt.“ Gut sei, dass mit Currles Culinarium nun auch ein Wengerter auf dem Zwiebelfest sei. „Wir kennen dessen Besenwirtschaft, das Dreimädelhaus. Da gehen wir öfters mit dem Polizeichor hin.“
Familie Zaiß ist aus Stuttgart zum Zwiebelfest gekommen, mit Fahrrad und S-Bahn. Jetzt im Ruhestand, früher war die Familie selbst als Festwirt auf dem Stuttgarter Weindorf. Nun besuchte sie die Familie Trautwein, die sie als ehemalige Kollegen kennt. „Wir freuen uns, wenn es den Kollegen gut geht.“
Manfred Diener, der ehemalige Hegensberger, kommt schon seit dessen Beginn im Jahr 1987 zum Zwiebelfest und hat das auch beibehalten, seit er in Altbach wohnt. Auch die früheren Esslinger Bäcker Helga und Peter Bessey, nun in Wernau wohnend, zieht es fürs Zwiebelfest immer wieder zurück. Mit am Tisch saß eine Westerwälderin, die das Wildgulasch vom Schurwald mit Spätzle in den höchsten Tönen lobte. „Das gibt es bei uns im Westerwald nicht.“