Anastasios Donis bejubelt das 1:0. Foto: dpa - dpa

Von Hannes Kern

Stuttgart – Der VfB Stuttgart bleibt in diesem Jahr im eigenen Stadion unbesiegt. Der Fußball-Bundesligist bezwang gestern Abend im Kellerduell Schlusslicht 1. FC Köln mit 2:1 (1:0). Damit verschafften sich die Stuttgarter etwas Luft zur Abstiegszone. Gleichzeitig wurde der „Köln-Fluch“ beendet. Es war der erste Sieg über die Rheinländer seit 21 Jahren.


In der Schlussphase ging es drunter und drüber. Nach einer umstrittenen Szene im Stuttgarter Strafraum – Sehrou Guirassy war nach einem Zweikampf mit Dennis Aogo zu Fall gekommen – entschied Schiedsrichter Benjamin Cortus in der 88. Minute zunächst auf Elfmeter, nach einem Videobeweis aber, das Spiel beim Stand von 1:1 weiterlaufen zu lassen. In der Nachspielzeit gelang Chadrac Akolo der umjubelte Stuttgarter Siegtreffer.

Das richtungsweisende Kellerduell, das angesichts der Tabellenkonstellation keine spielerischen Leckerbissen erwarten ließ, war geprägt von Kampf und Krampf. Dabei hatten die Kölner in der ersten halben Stunde die klar besseren Chancen, scheiterten jedoch an ihrer Abschlussschwäche. Der VfB kam nur schwer in die Gänge und ging durch Anastasios Donis in Führung (38.). Den Kölner Ausgleichstreffer erzielte Dominique Heintz in der 77. Minute, ehe Akolo dem VfB doch noch zu drei Punkten verhalf.

Von Beginn an kämpften beide Mannschaften verbissen um jeden Ball. Bemüht, Ordnung ins eigene Spiel zu bekommen. Doch meistens waren die Aktionen viel zu hektisch, beide Teams profitierten von Fehlern des Gegners. Die Kölner versteckten sich keinesfalls und nutzten jede Gelegenheit, ihr Offensivspiel anzukurbeln. So in der 5. Minute, als Yuka Osako nach Lukas Klünters Flanke von rechts mit seinem Schuss aus fünf Metern das Stuttgarter Tor verfehlte.

Die Kölner bekamen als Erste Struktur in ihr Gefüge. Auch weil sich der VfB zu viele unpräzise Pässe erlaubte und die Stuttgarter Abwehr gelegentlich orientierungslos wirkte. Nach vorne ging beim VfB in der ersten Viertelstunde gar nichts, die einzig nennenswerte Aktion war ein Schuss von Donis über das Tor.

Der FC überbrückte das Mittelfeld schnell, und in der 17. Minute scheiterte Osako zwei Mal an VfB-Torwart Ron-Robert Zieler. Der Tabellenletzte spielte nicht nur leidenschaftlich, sondern auch besser.

Wolf musste seine Formation früh umstellen, weil sich Marcin Kaminski verletzte. Für ihn kam Andreas Beck (19.). Köln blieb weiter am Drücker und hatte durch Simon Zoller eine weitere hochkarätige Chance, die der Stürmer jedoch kläglich vergab. Spätestens jetzt wurde jedem im Stadion klar, warum die Kölner in sieben Spielen nur zwei Treffer erzielt hatten.

Der VfB berappelte sich langsam. Nach einer halben Stunde gelang den Schwaben der erste vernünftige Spielzug. Beck spielte den Ball im Strafraum in Richtung Elfmeterpunkt, doch der völlig freistehende Donis schoss am Tor vorbei (22.). Kurz darauf verfehlte Holger Badstubers Kopfball das Ziel nur knapp, Donis und Brekalo scheiterten an FC-Torwart Timo Horn.

In der 38. Minute zeigte Simon Terodde, dass er auch Spielmacherqualitäten besitzt. Der Stürmer spielte einen mustergültigen Pass in Richtung Donis, der setzte sich im Laufduell gegen Frederik Sörensen durch und schob den Ball unter Horn hindurch zur VfB-Führung ins Netz. Binnen acht Minuten hatte sich das Spiel vollkommen gedreht.

Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, wobei der VfB nach wie vor in der Kölner Hälfte zu hektisch agierte. In der 77. Minute folgte die Quittung. Heintz traf aus 20 Metern zum 1:1. Doch dann sorgte Akolo doch noch für Stuttgarter Jubel.