Spannung und Ungeduld prägen die Stimmung vor dem Start. Foto: Rudel - Rudel

Zum Entzücken der Besitzer und Zuschauer sind beim 7. Süddeutschen Mops- und Bulldoggenrennen die kleinen Vierbeiner über den Rasen im Neckartalstadion in Wernau gefetzt.

WernauEin Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, sagte einst Loriot. Am Wochenende haben sich mehrere Hundert Hundefans im Neckartalstadion in Wernau versammelt, die diesen Satz wohl sofort unterschreiben würden. Beim 7. Süddeutschen Mops- und Bulldoggenrennen sind die kleinen Vierbeiner zum Entzücken der Besitzer und Zuschauer über den Rasen gefetzt.

Dita kann es kaum aushalten. Sie tobt schon fast an der Startlinie. Herrchen Jörg Fleischhacker ist mit ihren beiden roten Frisbees vorausgeeilt und die siebejährige Französische Bulldogge kann es nicht erwarten, hinterher zu flitzen. Frauchen Olga Fast hält sie noch einen Moment, dann gibt sie den Hund frei. Blitzschnelle 6,4 Sekunden braucht Dita nur für die 50 Meter. Kein Wunder – im Ziel warten ihre Lieblingsspielzeuge auf sie, die Dita schon seit dem vierten Lebensmonat begleiten. Beim Training am Samstag war die Hündin noch schneller. Im Rennen reicht die Zeit zu Platz drei in der Klasse der weiblichen Französischen Bulldoggen. Doch Fleischhacker und Fast sind zufrieden. „Wir sind just for fun hier. Das Event an sich hat uns interessiert“, sagt er. Eigentlich wollte Frauchen Fast vor sieben Jahren einen Mops, „aber ein Freund hat mich auf die Französische Bulldogge gebracht“. Jetzt soll bald die Zweite dazu kommen.

Kurz zuvor haben schon die Möpse in der ersten von zehn Rennklassen gezeigt, dass sie ganz schön schnell unterwegs sein können – wenn sie wollen. Ob mit Zurufen, Leckerlies oder dem Lieblingsspielzeug: Die meisten Hunde flitzen in sieben bis zehn Sekunden über die 50 Meter, manche sogar noch schneller. Der ein oder andere Mops braucht schon mal länger. Falls es im Startbereich doch Interessanteres gibt wie zum Beispiel andere Hunde, mit denen man herumspielen kann, während die Laufuhr tickt.

Dorle von Brockmann aber lässt sich nicht ablenken. In 6,93 Sekunden ist sie bei Frauchen Sabine Hoppen-Mick im Ziel. „Sie war super“, lobt das Frauchen ihre Hündin, betont aber: „Der Spaß steht vor der Leistung an erster Stelle.“ Dorle ist gut in Form. „Jeden Tag geht sie fünf Kilometer mit meinem Lebensgefährten joggen.“ Hoppen-Mick ist aus Tiefenbronn bei Pforzheim hergekommen, sie ist es das erste Mal beim Rennen.

Was macht der besondere Reiz des Mopses aus? „Sie sind ganz anders, als andere Hunde“, sagt Sabine Hoppen-Mick und erklärt: „Möpse streiten nicht untereinander, da gibt es keinen Ärger.“ Und tatsächlich: Obwohl dutzende Hunde auf einem Haufen sind, gekläfft wird fast nur im Spiel. Manche laufen sogar frei herum. So wie Maskottchen Charlie und die kleine schwarze Asti. Die Hunde der Veranstaltungsgründer Elisabeth Both und Andreas Felkl laufen herum, beschnuppern Besucher und Artgenossen.

Asti war der Auslöser für das Mops- und Bulldoggenrennen. 2012 nahmen Both und Felkl mit ihr zum ersten Mal bei einem Wettbewerb teil. Kurz darauf organisierten sie das erste eigene Rennen, seit 2013 mit Unterstützung der Sportfreunde Wernau im Neckartalstadion. „Die meisten kommen immer wieder“, sagt Both. Selbst gestern bei schlechtem Wetter rechnete sie mit 150 Teilnehmern. Weit weniger als im vergangenen Jahr, aber zufrieden ist sie trotzdem. Auch mit den Ergebnissen. Beim diesjährigen Mopsrennen in Berlin wurde die Siegerin Emma mit 5,866 Sekunden vom Wettkampfsprecher als „Usain Bolt der Möpse“ bezeichnet. Die Zeit knackte in Wernau aber Elsa mit 5,42 Sekunden. Felkl: „Die schwäbischen Möpse sind die richtigen, nicht die Berliner.“