Das Floß „Ameise“ hat der Motor-Yacht-Club Esslingen ganz frisch restauriert, es wurde erst am Tag vor dem Inselfest fertig. Mit diesem ging es den Neckar rauf und runter. Foto: Dietrich - Dietrich

Vier Vereine haben sich zum dritten Mal zum Inselfest zusammengetan und am Sonntag ein abwechslungsreiches Programm angeboten.

EsslingenDas war knapp, aber es hat gerade noch geklappt: Sein Floß „Ameise“ hat der Motor-Yacht-Club Esslingen ganz frisch restauriert, erst einen Tag vor dem Inselfest wurde es am Vormittag fertig. Wo früher Holz war, ist nun Aluminium und hartnäckiger Bambus. „Das wird jetzt lange halten“, verspricht Jugendleiter Bernd Luithle. Die Fahrten mit dem Floß ein Stück neckaraufwärts in Richtung Altbacher Kraftwerk waren bei den Besuchern des Inselfestes am Sonntag sehr beliebt.

Mitfahren durften Festbesucher auch auf dem Rennparcours, auf dem die Jugendlichen des Clubs ihr Können zeigten. Jeder Jugendliche nahm auf seinem Parcours im Schlauchboot ein bis zwei Gäste mit, natürlich in Schwimmwesten. Wie genau die Hindernisse umfahren und durchfahren werden müssen, das ist je nach Altersstufe verschieden und wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger.

„Da ist manch Großer dann schon neidisch“, sagte Bernd Luithle zum jugendlichen Rennparcours. Denn während für Erwachsene im „Hafen“ neben dem Hechtkopf ein strenges Tempolimit von drei Kilometern pro Stunde gilt, sind die Kinder und Jugendlichen im Schlauchboot mit bis zu 50 Sachen unterwegs. Nochmals einen Tick schneller wird es im September zugehen, wenn an dieser Stelle die Deutschen Meisterschaften der MS-11 Klasse folgen. Nachdem der Motor-Yacht-Club Esslingen im Vorjahr bei den Deutschen Meisterschaften die ersten vier Plätze belegt hat, hat er den bundesweiten Wettkampf nun zu sich geholt. Mit den Schlauchbooten wird derzeit für die Landesmeisterschaft in Iffezheim trainiert, die Deutsche Meisterschaft folgt in Magdeburg, eine dortige Qualifikation würde zur Weltmeisterschaft nach Dubai führen.

Enormer Zulauf

Mit dem Motor-Yacht-Club hatten sich zum dritten Mal drei weitere Vereine auf der Neckarinsel zusammengetan und zum Inselfest geladen. Das brachte einen enormen Zulauf, vor allem von Familien mit Kindern. Beim Tierschutzverein gab es jedoch keinen Zugang zu den Tierhäusern, denn die Tiere müssen schon die Bauarbeiten für den benachbarten Neubau ertragen, vor einer Woche war der Spatenstich. „Die vielen Besucher wären Stress für sie“, sagte Hubert Fischer, Vorstand für Finanzen. Aber das Glücksrad drehte sich, Besucher konnten für zwölf Euro im Monat eine Patenschaft für ein Tier übernehmen, und es wurde Gespendetes für die Tierpflege verkauft. Auch Kuchen und Softeis kamen als Spenden an – und der gesamte Erlös kommt nun dem Tierheim zugute.

Tiere ganz nah, das gab es nebenan im Tierpark Nymphaea. Bei verbilligtem oder freiem Eintritt war auch Ponyreiten möglich. Wer aufmerksam geschaut hatte, konnte danach das Fotorätsel leicht beantworten, bei dem immer nur ein markanter Ausschnitt des jeweiligen Tieres gezeigt wurde. Wer bei jedem der vier Vereine je eine solche Quizfrage gelöst hatte, konnte beim gemeinsamen Gewinnspiel unter anderem einen Kurs für den Sportbootführerschein (Binnen/Küste/Bodensee) gewinnen. Ganz nach Küste klang auch der kräftige Shantychor der Marinekameradschaft Tsingtau, der unter freiem Himmel im Tierpark auftrat.

Mit einem „Bekannt aus Funk und Fernsehen“ könnte das Bootshaus des Rudervereins völlig zu Recht für sich werben, hat doch einst Tatort-Kommissar Bienzle an diesem Ort ermittelt. Eine Leiche war am Sonntag bei den angebotenen Führungen durchs Bootshaus natürlich nicht zu entdecken, aber ein Besuch in der „Folterkammer“ war durchaus drin: So nennen die Ruderer ihren Raum fürs Gerätetraining. Ein solches ist hilfreich, werden doch beim Rudern jede Menge ganz verschiedener Muskeln beansprucht. Besucher konnten nicht nur auf dem Ergometer an Lande das Rudern probieren, sondern auch richtig auf dem Neckar. Doch keine Angst, sollte die Puste ausgehen oder plötzlich ein großes Schiff kommen, so halfen die Ruderprofis aus, die stets auch mit an Bord waren. Schwimmwesten in Kindergröße lagen darüber hinaus selbstverständlich auch bereit, und die DLRG war ebenfalls nicht weit.