28.08.2017 Eine Gruppe von deutschen und polnischen Läufern legt 1000 Kilometer zurück

 Foto: Hauenschild

Wo geht es vom Esslinger Marktplatz in die Partnerstadt Piotrków Trybunalski? Immer die Webergasse entlang, dann die Landolinsteige hinauf, schon sind es zu Fuß nur noch knapp 1000 Kilometer. Das galt zumindest für die Startläufer des Staffellaufs „ESPIOT2017“.

Von Peter Dietrich


Seit 25 Jahren sind Esslingen am Neckar und Piotrków Trybunalski Partnerstädte, außerdem feiert die polnische Stadt in diesem Jahr ihr 800-jähriges Bestehen. Für Andreas Weiner vom Laufteam „Prima-LIMA“ sind das gleich zwei gute Gründe, die beiden Städte durch einen Staffellauf zu verbinden. Unter dem Motto „Go East“ ist der Staffellauf in 100 Etappen zu jeweils rund zehn Kilometern eingeteilt. Der Name des Laufs ist aus den Anfängen der beiden Städtenamen gebildet. Auch die Vorbereitung und Durchführung des Laufs ist ein Gemeinschaftsprojekt: Neben „Prima-LIMA“ sind der polnische Klub für Laufsport Endorfina sowie die beiden Städte beteiligt.

Start war am Sonntagmorgen vor dem Neuen Rathaus in Esslingen. Er sei selbst Langstreckenläufer und -fahrer, sagte Bürgermeister Wilfried Wallbrecht, und wisse daher, dass man vor einem solchen Start keine lange Rede hören wolle. So sprach er nur kurz, unter anderem von einem für ihn „außergewöhnlichen Termin“ und einem „eindrucksvollen Projekt“, überreichte Weiner den leichten Staffelstab aus Aluminium und gab den Läufern die Aufgabe mit, bei der Ankunft in Piotrków Trybunalski seine Kollegen zu grüßen, auch in Namen des Esslinger Oberbürgermeisters und des Gemeinderats.
Das gesamte Team besteht aus 15 Leuten, darunter sechs aus Polen. Zu den acht Hauptläufern kommen drei Springer hinzu, die sowohl laufen, radeln als auch ein Begleitfahrzeug steuern können. Mit Ausnahme der Gruppenetappe bis zum Esslinger Jägerhaus werden die Etappen von jeweils nur einem Läufer gelaufen, er wird direkt von einem Radfahrer begleitet, der das Navi und den Papierausdruck der Route hat und ihm sagt, wo es lang geht. Parallel sind drei Begleitfahrzeuge unterwegs. Gelaufen wird ohne Unterbrechung rund um die Uhr, die Ankunft in Piotrków Trybunalski ist am Donnerstag, den 31. August nachmittags geplant.

Trotz Laufstress Zeit für Sightseeing

Die Route führt über Gaildorf, Crailsheim, Ansbach, Forchheim, Hof, Plauen, Chemnitz, Dresden und Bautzen bis zur Grenze bei Görlitz, dort sind etwa 60 Prozent der Strecke geschafft. Dann geht es über Legnica weiter nach Wroclaw, ehemals Breslau, von dort sind es noch gut 200 Kilometer weiter ostwärts. Übernachtungen gibt es in Hirschaid, Limbach-Oberfrohna, gleich nach der Grenze in Zgorzelec und etwa 60 Kilometer hinter Wroclaw. So stressig das alles klingen mag: Für einige Teilnehmer bleibt sogar noch Zeit zum Sightseeing in Dresden und Wroclaw.

Über den Fortgang des Staffellaufes postet das Laufteam, das von einem Fotografen begleitet wird, laufend unter:

www.ESPIOT2017.eu

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