An manchen Attraktionen bildeten sich bei diesem großen Besucheraufkommen lange Schlangen. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Von Elke Eberle

Tausende Besucher nutzten gestern beim 23. Großen Kinderfest des Stuttgarter Flughafens die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen. Der Andrang war riesig und so brauchten alle überall viel Geduld. Mit 25 000 Besuchern verzeichneten die Veranstalter einen Besucherrekord.

Beginn war um 11 Uhr und schon zu diesem Zeitpunkt war viel los, erfahrene Kinderfestbesucher nutzten die Gunst der frühen Stunde, um nicht allzu lange anstehen zu müssen. Um 12 Uhr gab es vor den einzelnen Attraktionen bereits lange Warteschlangen und um 13 Uhr mussten schon die Autofahrer auf dem Weg zu den Parkplätzen reichlich Geduld mitbringen.

Herbert Birklbauer war mit seiner Frau und Enkelin Lea zum Flughafen gekommen. Besonders gefallen hat der vier Jahre alten Lea der Blick von der Aussichtsterrasse auf das Flugfeld, versunken beobachtete sie das Starten und Landen der Flugzeuge. Sie mag alles was laut ist und ganz besonders Flugzeuge. Ein paar Schritte weiter machte der sechs Jahre alte Marlon Hartmann aus Hechingen-Sickingen gerade den Mini-Pilotenführerschein, er umkurvte geschickt alle Hindernisse und hatte das ausladende Miniflugzeug sicher im Griff. Auf der Aussichtsterrasse konnten geübte Kicker auch auf die Torwand des VfB schießen, hier wurde die Geschwindigkeit mittels Speedradar gemessen. Beim Malwettbewerb unter dem Motto „Fliegen der Zukunft“ zauberten die Kinder witzige Flugobjekte aufs Papier.

"Megacoole" Flugzeuge

Einige Kinder vertieften sich ins Malen und vergaßen den ganzen Trubel um sich herum. Auch einen Ansteckbutton konnten die Kinder selbst gestalten – und viele machten daraus ein kunterbuntes Namensschild. Der acht Jahre alte Leon aus Esslingen bewunderte die historischen Exponate, die Taumelscheiben und den Alvis Leonides-Motor, „kaum zu glauben, dass das alles mal geflogen ist“. Die 16 Jahre alte Kim Kluger aus Bad Wildbad war mit ihrer Familie gekommen, erste Station ihres Besuchs war die Aussichtsterrasse: „Es ist megacool, wenn man Flugzeuge so nah sehen kann, sonst sieht man sie ja nur aus der Ferne.“ Und ein großes bisschen Vorfreude mischte sich auch ins Betrachten der startenden Flugzeuge, denn in ein paar Tagen fliegt sie selbst in den Urlaub nach Spanien. Auch aus dem Schwarzwald war Familie Nübel zum Kinderfest angereist. Die beiden Söhne Heiko und Timo sind 13 und 10 Jahre alt und beide machen gerne Sport, der jüngere malt außerdem gerne und der ältere liebt Technik, „das ist mein Lieblingsfach in der Schule“. Er freute sich besonders über die Möglichkeit, mal hinter die Kulissen schauen zu dürfen.

Hundestaffeln ziehen Publikum an

Viele interessierte Zuschauer hatten die Malteser und die Hundestaffeln des Zolls und der Bundespolizei. Die Hunde der Malteser sind absolut geübt darin, auch schwierige und unvorhersehbare und damit stressende Situationen zu meistern, der mehrstöckige, hohe Parcours aus Leitern und Brettern und Wippen war für sie kein Problem. Wie sicher Hunde zum Beispiel Marihuana und Bargeld erschnüffeln, zeigte der Zoll. Die Verstecke in Koffern und in einem Auto hatten die Hunde ruckzuck entdeckt.

Fliegen steht im Mittelpunkt

„Beweg Dich und hab Spaß!“ war das Motto des Kinderfestes in diesem Jahr. Fliegen in den unterschiedlichsten Variationen stand deshalb natürlich im Mittelpunkt der Sportangebote. Da gab es eine Hüpfburg in Krakenform für die ganz kleinen Kinder, die größeren konnten beim Bungee-Trampolin akrobatische Kunststücke ausprobieren oder einfach nur in die Höhe hüpfen und ein bisschen freien Fall spüren. Der Kletterturm war ein Höhepunkt für die mutigen und geschickten Kletterer und bis zu 40 Meter freifliegend in der Höhe schweben und den Weitblick genießen konnten Schwindelfreie am Air-Emotion-Kran. Nicht so sehr Mut, eher Geschicklichkeit gefragt war im Soccer-Park, dort standen Fußball-Kegeln, Fußball-Minigolf oder Fußball-Dart auf dem Programm. Auch die Bundespolizei, die Flughafen-Feuerwehr und die Rettungskräfte stellten ihre Arbeit vor. Und natürlich die Reiterstaffel der Landespolizei. Die Pferde schienen absolut stressresistent zu sein, anders als manche Kinder oder Eltern. Aber die meisten hatten einfach ihren Spaß und die jüngeren Kinder vor allem gemeinsam mit ihren Eltern. Da konnte schon ein sportlicher Treppenabstieg mit dem Papa mit Knuddeln und Hoppeln ein vergnügliches Abenteuer werden.