(adi) - Es gehört zum guten Ton, dass sich der aktuelle Bahnwärter-Stipendiat der Sparte Literatur während der LesART vorstellt. Johann Reißer macht da keine Ausnahme. Der 36-Jährige hat sich für seine sechsmonatige Bahnwärter-Zeit einiges vorgenommen: Er will in der Stadt präsent sein, mit den ersten Aktionen hat er bereits auf sich aufmerksam gemacht, diverse Lesungen sind geplant, und was ihm auf seinen Streifzügen durch Esslingen begegnet, will er gerne auch mal literarisch verarbeiten. Reißer holt sich Anregungen für einen Roman, der den Arbeitstitel „Pulver“ trägt, und vor allem will er seinen Debütroman „Land, Maschinen, Paradies“ zum Abschluss bringen - auf die ersten Einblicke in dieses Werk darf sich das Literaturtage-Publikum freuen.

Dass Johann Reißer bemerkenswerte literarische Qualität verspricht, bekam er aus berufenem Mund bestätigt: Die angesehene Autorin Marlene Streeruwitz, die ebenfalls bei der LesART zu Gast ist, hat ihren jungen Kollegen als Bahnwärter-Stipendiat empfohlen, und sie wird ihn auch dem Literaturtage-Publikum vorstellen. „Reißer untersucht in seiner Arbeit, wie die Wünsche in der Vergangenheit den Gang der Geschichte bestimmten“, lobt Streeruwitz. „Er bindet die Wünsche an literarische Figuren und erzählt so, dass Geschichte immer von Einzelnen gemacht ist.“