(adi) - Anna Breitenbach und Angelika Hentschel leben und arbeiten in Esslingen - und sie sind vielfältig begabt. Das macht es für die LesART besonders reizvoll, die beiden in einer gemeinsamen Veranstaltung zu präsentieren. Die Villa Nagel bietet den perfekten Rahmen für einen stimmungsvollen Abend, den der vorzügliche Pianist und Komponist Aruán Ortiz musikalisch bereichern wird.

Angelika Hentschel ist vielen als bildende Künstlerin ein Begriff. Dass sie auch eine veritable Lyrikerin ist, hat manche überrascht. Mittlerweile hat sie ihre Doppelbegabung vielfach bewiesen - im Civitas Imperii Verlag sind zwei Bände unter den Titeln „Zwischen dem Jetzt“ und „Unerhörte Zeiten“ erschienen. In beiden hat Angelika Hentschel Gedichte und Bilder vereint, die ihre Wirkung im Zusammenklang noch intensiver entfalten. Feinsinnig erkundet sie unterschiedlichste Landschaften - in der Natur genau wie die inneren Landschaften unserer Gedanken- und Gefühlswelt. Und wie in ihren Bildern versteht sie es in ihren Texten, feine Zwischentöne herauszuarbeiten.

Anna Breitenbach ist eine leidenschaftliche Sammlerin unterschiedlichster Alltagsschnipsel. Was die Esslingerin zusammenträgt, wird einfallsreich verarbeitet, neu gedeutet, in immer wieder überraschende Sinnzusammenhänge gesetzt, die einen oft schmunzeln, bisweilen aber auch staunen lassen ob der blitzgescheiten Einfälle einer Autorin, die lustvoll mit Sprache arbeitet - im literarischen und im typographischen Sinne. Warum das so ist, weiß Anna Breitenbach genau: „Weißt du das nicht, dass ein Gedicht so was wie - eine Taschenlampe ist?“ Dieser Frage geht sie in ihrem jüngsten Buch nach, das unter dem Titel „Haus und Hof, Sachen, Leute“ (Verlag Klöpfer & Meyer, 18 Euro) das versammelt hat, was sie selbst mit dem ihr eigenen Augenzwinkern als „brauchbare Gedichte“ bezeichnet.