Berlin (dpa) - Die Bundesregierung verstärkt ihre Aufklärungskampagne gegen von Schleuserbanden verbreitete Fehlinformationen. Gestern schaltete das Auswärtige Amt die Internetseite RumoursAboutGermany.info frei, auf der den Gerüchten über die Aufnahme von Flüchtlingen Fakten gegenübergestellt werden. Die Informationen werden auf Arabisch, Französisch und Englisch verbreitet.

„Wir wollen verhindern, dass sich Menschen in ohnehin schwieriger Lage mit verklärten Vorstellungen und falschen Erwartungen auf den Weg machen“, erklärte das Auswärtige Amt. „Deshalb setzen wir der brodelnden Gerüchteküche objektive Informationen entgegen.“ Dabei gehe es nicht um Abschreckung. Auf der Seite werden die „größten Lügen der Schleuser“ aufgelistet, die über das Ziel Deutschland und den Weg dorthin verbreitet werden. Zum Beispiel:

„Deutschland hat 800 000 Plätze alleine für afghanische Flüchtlinge reserviert.“ Falsch: Es gibt keine Kontingente für Flüchtlinge aus bestimmten Ländern, jeder Fall wird individuell betrachtet.

„Jeder Flüchtling erhält ein Willkommensgeld von 2000 Euro.“ Und: „Deutschland schenkt jedem Flüchtling ein Haus.“ Beides hat mit der Realität nichts zu tun.

„Wenn es dir in Deutschland nicht gefällt, geben sie dir einfach ein Visum für Kanada.“ Dazu heißt es auf der Internetseite: „Das ist völliger Schwachsinn.“

Wichtigstes Ziel der Kampagne #RumoursAboutGermany ist es, die Deutungshoheit im Netz nicht allein Schleusern zu überlassen.