Hannover (dpa) - Schon wieder! Diesen Gedanken hatten sicher einige Menschen, als sie gestern im Bundesland Niedersachsen zur Wahl stiefelten. Denn nur ein paar Wochen nach der Bundestagswahl konnten die Erwachsenen dort erneut abstimmen. Diesmal wählten sie einen neuen Landtag. Das heißt, sie stimmten über die Politiker ab, die sie im Landtag vertreten sollen. Solche Parlamente gibt es in allen Bundesländern. Dort diskutieren Politiker unter anderem über Schulen und die Polizei und bestimmen über neue Gesetze. Bis vor kurzem hatten die Menschen in Niedersachsen allerdings gar nicht damit gerechnet, dass sie gestern zur Wahl gehen könnten. Der Tag hätte eigentlich erst in einigen Monaten sein sollen. Doch die Landtagswahl wurde vorgezogen! Der Grund dafür ist eine Politikerin mit dem Namen Elke Twesten. Eigentlich gehörte sie den Grünen. Doch im August gab Elke Twesten bekannt: Sie wolle lieber bei der Partei CDU sein. Die Entscheidung von Elke Twesten führte zu einem Problem. Denn: Die Grünen bildeten zusammen mit der Partei SPD die Regierung. Zusammen hatten die Politiker dieser Parteien die meisten Stimmen im Landtag - und zwar genau eine Stimme mehr als die restlichen Parteien. Wer mitgezählt hat, merkt: Mit dem Wechsel von Elke Twesten zur CDU verlor die Regierung die Mehrheit der Stimmen. Das hätte für sie zu Problemen beim Abstimmen über Gesetze führen können. Also entschieden die Politiker: Wir lassen die Menschen neu abstimmen!

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