Mit dem freien Willen ist es oft nicht so weit her: Gunda Rosenauer, Wolfgang Fink, Sandra Norak und Moderatorin Judith Raupp (von links) im Gespräch über Zwangsprostitution. Foto: Simon Granville/Simon Granville

Ein Abend über Prostitution öffnet im Ludwigsburger Scala die Augen für eklatante Menschenrechtsverletzungen an Frauen. Betroffene, Ermittler und Verfechter von Freier-Bestrafung packen aus.

Ich glaube, dass Deutschland sich irgendwann dafür schämen wird, was Frauen in Stundenhotels, Verrichtungsboxen oder in Bordellen angetan wird“, sagt Leni Breymaier, die von Berlin aus ins Scala zugeschaltet ist. Die SPD-Politikerin und Gewerkschafterin hat sich dem Kampf gegen Zwangsprostitution verschrieben und macht sich für das Nordische Modell stark – also für Freierbestrafung und Ausstiegshilfen. Gerade haben die Scala-Besucher ihren Dokumentarfilm „Freier Wille“ über die Missstände gesehen. Es wird einem flau, wenn ein Streetworker verpisste „Verrichtungsboxen“ in Berlin zeigt, in denen die Frauen Sex über sich ergehen lassen müssen, oder wenn ein Frauenarzt über massive Verletzungen und körperliche und psychische Schäden spricht.