Der 2015 verstorbene Architekt Frei Otto vor dem Foto eines seiner Entwürfe: das Dach des Instituts für leichte Flächentragwerke in Stuttgart-Vaihingen. Am 31. Mai würde er 100 werden. Foto: dpa

Der Architekt lebte bis zu seinem Tod in Warmbronn. Leonberg widmet ihm nun eine Veranstaltungsreihe mit einer Ausstellung, Vorträgen und einem Besuch im Zeltpavillon.

Am 31. Mai ist es genau 100 Jahre her, dass der Architekt und Pritzker-Preisträger Frei Otto das Licht der Welt erblickt hat. Anlässlich dieses Jubiläums widmet ihm die Stadt Leonberg, wo Frei Otto bis zu seinem Tod 2015 im Teilort Warmbronn lebte, eine Veranstaltungsreihe.

Den Auftakt bildet dabei genau am 100. Geburtstag, also am Samstag, 31. Mai, um 19 Uhr ein Vortrag seiner Tochter Christine Otto-Kanstinger im Gemeindehaus in Warmbronn. Vater und Tochter haben Jahrelang als Architekten zusammengearbeitet. Christine Otto-Kanstinger wird von ihrem Vater, seinen Denkweisen und Projekten erzählen.

Einblicke in sein Leonberger Schaffen

In Leonberg gibt es nur drei Bauwerke, die Frei Otto entworfen hat: sein Wohnhaus und den Christian-Wagner-Brunnen in Warmbronn sowie den doppelten Zeltpavillon im Stadtteil Ramtel. Die beiden letzteren sind ebenfalls Programmpunkte. So sind an den Samstagen, 21. Juni und 19. Juli, jeweils 11 Uhr, Besichtigungen des Zeltpavillons im Ramtel geplant. Und am Samstag, 28. Juni, führen die frühere Kulturamtsleiterin der Stadt, Christina Ossowski, und Christiane Hug-von Lieven vom Gemeindeverein Warmbronn um 11.15 Uhr „Brunnengespräche“.

Am Montag, 26. Mai, wird in der Stadtbücherei Leonberg die Ausstellung „Frei Otto – leicht bauen, natürlich gestalten“ eröffnet, die bis 30. Juni läuft. Eine weitere Ausstellung ist im Bürgertreff Warmbronn geplant. Vom 13. Juli bis 19. Oktober sind Schwarz-Weiß-Fotos aus dem Leben und Wirken Frei Ottos zu sehen, kuratiert vom Warmbronner Fotografen Paramjeet S. Gill. Um „Frei Otto – der Pionier des Leichtbaus“ dreht sich ein Vortrag an der VHS Leonberg am Montag, 6. Oktober, um 19 Uhr.

Fachtagung bildet den Abschluss

Die Architektin Daria Kovaleva von der Uni Stuttgart spricht über Frei Ottos außergewöhnlichen Experimentiergeist, seine Werke und Methoden sowie die Relevanz seines Erbes insbesondere heute, in Zeiten des Klimawandels. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet am Samstag, 18. Oktober, die Fachtagung „Frei Otto – ein Visionär“ in der Rolf-Wagner-Halle Warmbronn.

Frei Otto wurde am 31. Mai 1925 in Siegmar geboren, das heute zu Chemnitz gehört. Seine Geburtsstadt ist in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas und hat ihrem berühmten Sohn ebenfalls einige Programmpunkte gewidmet. Eines seiner berühmtesten Bauwerke ist wohl das Zeltdach des Münchner Olympiastadions.

Veranstaltungsprogramm

Im Internet
Die Stadt Leonberg hat eine eigene Internetseite dafür eingerichtet: www.leonberg.de/100-Jahre-Frei-Otto.