Am Freitag, 7. Februar, ist der weltweite „Reverse the Red Day“, der sich gegen das globale Artensterben einsetzt. Zahlreiche Zoos machen darauf aufmerksam.
Der Verband Zoologischer Gärten (VdZ) mit Sitz in Berlin, in dem auch die Stuttgarter Wilhelma Mitglied ist, macht sich für den globalen Artenschutz und die Umkehrung der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN unter dem weltweiten Motto „Reverse the Red“ stark. Die Rote Liste erfasst Tier- und Pflanzenarten und bewertet, wie stark sie bereits von der Ausrottung bedroht sind. Der Aktionstag macht auf das globale Artensterben aufmerksam. Dabei zeigen Zoos, Aquarien und botanische Gärten an diesem Tag, wie ihre Artenschutzprojekte dazu beitragen, dass Arten auf der Roten Liste in weniger bedrohte Kategorien zurückgestuft werden können.
Arten retten durch Vermehrung und Wiederansiedlung
„Wir können Arten retten oder ihren Bedrohungsstatus verbessern. Die politischen Leitlinien sind gesetzt – jetzt müssen Taten folgen“, sagt Volker Homes, der Geschäftsführer des VdZ. „Zoos, Aquarien und botanische Gärten spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Lücke zwischen Schutz im ursprünglichen Lebensraum und außerhalb davon zu schließen. Ihre Beiträge in Haltung und Vermehrung, Wiederansiedlung, Bildung, Forschung und tiermedizinischer Versorgung haben bereits vielen Arten positive Entwicklungen auf der Roten Liste ermöglicht“, sagt Homes. Zudem brächten sie Menschen und Natur näher zusammen. „Durch den Besuch und die Unterstützung von Zoos tragen Menschen entscheidend dazu bei, wichtige Programme und Projekte für den Naturschutz zu ermöglichen“, betont der Geschäftsführer.
Gezielte Zucht der Europäischen Feldhamster
Zu den aktuell erfolgreichen Artenschutz-Projekten zählt der Schutz der Europäischen Feldhamster. Durch gezielte Zucht- und Auswilderungsprogramme wird er in seinen Lebensraum zurückgeführt. „Feldhamster leisten durch ihre Aktivitäten wichtige Bodenarbeiten und sie dienen Greifvögeln und anderen heimischen Raubtieren als Beute“, schreibt die Heinz Sielmann Stiftung beispielsweise über ein Förderprojekt in Niedersachsen und erklärt, warum es sinnvoll ist, die Tiere heute streng zu schützen, die lange als Schädlinge galten.
Im Jahr 2022 mehr als 550 Tiere aus 18 Arten ausgewildert
Auch der Europäische Luchs kehrt aufgrund von Zucht- und Auswilderungsprojekten in Regionen zurück, in denen er bereits ausgestorben war. Gemeinsam mit zahlreichen Partnern widmen sich die Zoos im Verband der Zoologischen Gärten diesen Aufgaben. Allein 2022 konnten mehr als 550 Tiere aus 18 Arten erfolgreich ausgewildert werden, darunter zahlreiche Säugetiere, Vögel und Reptilien, bilanziert der VdZ.