Im Zirkus Alessio, der bis Montag in Denkendorf (Kreis Esslingen) gastierte, stürzte am Montagnachmittag ein Artist. Er liegt im Krankenhaus.
Es hätte am Montagnachmittag in Denkendorf der letzte Auftritt des Artisten André Kaiser auf dem sogenannten Todesrad werden sollen. Doch plötzlich ging das Licht aus, er verlor die Orientierung und stürzte aus mehreren Metern Höhe ab. Dabei verletzte er sich offenbar am Bein. „Eigentlich wollte André nach dieser Vorstellung komplett mit dem Todesrad aufhören“, sagt Tina Kaiser, seine Ehefrau, einen Tag nach dem Unfall. Deswegen sei es umso bitterer, dass bei der letzten Vorstellung noch etwas schief gegangen sei. Das Stromaggregat sei ausgefallen. Ohne Licht habe ihr Mann die Orientierung verloren.
Beim Todesrad handelt es sich um eine Attraktion, bei der auf zwei rotierenden Rädern geturnt wird. Dementsprechend sei eine Sicherung des Artisten auch nicht möglich, so Kaiser. Derzeit befinde sich ihr Ehemann im Krankenhaus, wo er auf einen CT-Termin warte. Die Vermutung der Ärzte: ein Bruch im Bein.
Show must go on
Weswegen das Aggregat ausgefallen ist, ist unklar. Tina Kaiser, die den Zirkus mit ihrem Mann leitet, vermutet, dass es Luft gezogen hat, da es direkt nach dem Ausfall wieder problemlos angesprungen sei: „So was ist tatsächlich noch nie passiert“, sagt sie. Eigentlich hätte der Zirkus Alessio Dienstagmittag bereits abgebaut sein sollen und auf dem Weg zum Weihnachtszirkus nach Aalen. Das verzögere sich jetzt alles. Die Vorstellungen in Aalen wird das Team der Chefin zufolge trotzdem absolvieren. „Es muss stattfinden. Alles ist bereits bezahlt. Gerade nach Corona haben wir ohnehin noch ein kleines Fass mit Schulden. Es wäre schlimm, wenn da noch was oben drauf käme.“ Für den verletzten Ehemann, der beim Weihnachtszirkus Tierdressuren präsentieren wolle, werde notfalls sie einspringen.
Beim Zirkus Alessio läuft es derzeit nicht rund
Der zweite ärgerliche Vorfall innerhalb weniger Tage. Kürzlich ist der Zirkus in den Schlagzeilen gewesen, weil ihm angeblich Antilopen ausgebüchst sind. „Dabei waren das nicht einmal unsere Antilopen. Wir haben nur geholfen, sie wieder einzufangen“, stellt Kaiser klar. Die Antilopen hätten sich lediglich in einem gemeinsamen Tiertransport befunden, der ihren Kängurubock angeliefert habe. Als die Tiere, die auf dem Weg in einen Tierpark gewesen seien, vor der Weiterfahrt gefüttert werden sollten, seien sie ausgebrochen. Jetzt habe sie Ärger mit dem Veterinäramt, weil das Amt aufgrund der Berichterstattung wohl vermutete, dass es sich um die Tiere des Zirkus handelt und der Betrieb sie nicht angemeldet hat. Auch für Tierschützer sei ein Zwischenfall mit Wildtieren in einem Zirkus ein gefundenes Fressen, die ihnen jetzt Ärger machen würden, so Kaiser.