Angela Merkel auf dem Weg in den Plenarsaal des Bundestags. Dort hat sie die Corona-Beschlüsse erklärt. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Wut, Vorwürfe und Frust: Die Kanzlerin erklärt sich dem Parlament. Die Debatte mündet in einen heftigen Schlagabtausch. Und alle reden von Freiheit.

Berlin - Wolfgang Schäuble führt das Amt des Parlamentspräsidenten ruhig und mit einem hohen Anspruch, den parlamentarischen Streit zu pflegen – das heißt auch: Toleranz üben, Auseinandersetzung aushalten. Aber am Donnerstagmorgen sieht er sich schon kurz nach neun zum Einschreiten gezwungen. Da hat die Kanzlerin gerade mal vier Minuten gesprochen. Schon einmal hatte sie ihre Rede unterbrechen, neu ansetzen müssen, weil vom rechten Rand des Plenarsaals ein wütender Zwischenruf nach dem anderen aus der AfD-Fraktion kommt. „Haltet doch mal die Klappe und hört zu“, ruft ein FDP-Mann hinüber. Es nützt nichts.