Beim Nachwuchs rollt der Ball im Spielbetrieb erst wieder 2022, trainiert werden darf aber weiterhin unter den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Der WFV hat entschieden, den Spielbetrieb bei den Aktiven fortzusetzen, so lange es das Gesetz erlaubt. Die Jugend pausiert dagegen ab sofort – aus Fürsorgepflicht, wie der Verbandsspielausschuss-Vorsitzende begründet.

Stuttgart - Noch liegt die aktualisierte Corona-Verordnung Sport des Kultusministeriums nicht vor. Doch unabhängig von der genauen Ausgestaltung hat der Württembergische Fußball-Verband (WFV) entschieden, dass der Spielbetrieb bei den Aktiven fortgesetzt wird, so lange dies in den jeweiligen Regionen gesetzlich erlaubt ist. Darauf einigten sich der Verbands-Spielausschuss mit den Bezirksvorsitzenden und Bezirksspielleitern. Die Spielklassen von der Landesliga aufwärts waren von den Diskussionen nicht betroffen. „Wir haben kontrovers, aber stets konstruktiv diskutiert, am Ende fiel die Entscheidung mit deutlicher Mehrheit aus“, sagte der Spielausschuss-Vorsitzende Harald Müller – und ergänzte: „Es gibt kein Richtig und kein Falsch, aber wenn zum Bundesligaspiel des VfB Stuttgart 25 000 Menschen strömen, warum sollen wir dann den Amateurspielbetrieb einstellen.“

Lesen Sie aus unserem Angebot: Wie sich die Corona-Regeln auf die Stuttgarter Kickers auswirken

Der WFV zeige sich, so Müller, in diesen schwierigen Zeiten so flexibel wie möglich. Im Einzelfall werden Spielverlegungen gestattet, sofern sich beide Mannschaften einig sind und dies beantragen. Zudem sollen bei Nichtantritt in der Alarmstufe im Regelfall keine Geldstrafen durch die Sportgerichte verhängt werden. Die Regelung, wonach bei dreimaligem Nichtantritt ein Team aus der Wertung genommen wird, soll – soweit dem der Verbandsvorstand zustimmt – in der kommenden Woche rückwirkend für die Dauer der Alarmstufe ausgesetzt werden. Den entsprechenden Antrag wird der Verbandsspielausschuss stellen.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Das sind die Regeln für das VfB-Heimspiel gegen Mainz 05

Welche Regelungen im Amateursport genau gelten, steht nach wie vor nicht fest. Es ist damit zu rechnen, dass zum Wochenende bereits eine aktualisierte Fassung der Corona-Verordnung Sport in Kraft tritt, diese wurde jedoch Stand Freitagvormittag noch nicht notverkündet.

In der Jugend sind laut WFV fast alle für dieses Jahr geplanten Spiele bereits absolviert. Die noch ausstehenden Begegnungen sind überwiegend in der Landes- und Verbandsstaffel zu verorten. Der Verbands-Jugendausschuss verständigte sich mit dem Verbands-Spielausschuss darauf, alle Jugendspiele für 2021 abzusetzen. „Wir haben bei der Jugend eine ganz besondere Fürsorgepflicht“, sagte Harald Müller. Gründe für diese Entscheidung sind insbesondere die in den überbezirklichen Staffeln längeren Auswärtsfahrten – üblicherweise in Fahrgemeinschaften – sowie die hohen Inzidenzen bei den Jugendlichen, die zumeist noch keinen Impfschutz genießen und erst sehr viel später die Möglichkeit hatten, einen solchen zu erlangen. Ein Trainingsbetrieb ist unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen selbstverständlich weiterhin möglich, teilte der Verband mit.

So sehen es die Handballer

Auch beim Handballverband Württemberg (HVW) wird auf die aktualisierte Corona-Verordnung Sport gewartet. Aufgrund der Kurzfristigkeit wird sich für den Spielbetrieb an diesem Wochenende nichts ändern, teilte Verbandsmanager Thomas Dieterich auf Nachfrage mit. Am Samstag steht ein Austausch mit den Bezirksvertretern an, am Montag wird dann auf einer Sitzung des geschäftsführenden Präsidiums eine Entscheidung getroffen, wie es weitergeht.