Das Grundstück an der Seestraße in der Ortsmitte von Schanbach soll nicht ausschließlich der Wohnbebauung dienen. Foto: /Andreas Kaier

Der Gemeinderat in Aichwald weist eine Bauvoranfrage für ein Grundstück in der Schanbacher Ortsmitte zurück.

Für Bürgermeister Andreas Jarolim ist es ein „Filetstück“, wie er sagt. Das unbebaute Grundstück liegt mitten im Ortszentrum von Schanbach an der Seestraße, direkt neben dem Rathaus, und weckt immer wieder Begehrlichkeiten. Doch der Gemeinderat und der Aichwalder Verwaltungschef winken ab. „Eine reine Wohnbebauung kommt für uns dort nicht in Frage“, sagt Jarolim und der Gemeinderat sieht das genauso. Deshalb lehnten die Gemeinderäte während ihrer jüngsten Sitzung nicht nur eine konkrete Bauvoranfrage eines Waiblinger Projektentwicklers ab, der das Grundstück gerne gehabt hätte, sondern machten abermals deutlich, dass sie auf dem Grundstück ebenfalls keine reine Wohnbebauung wollen.

Der Projektentwickler hatte vorgeschlagen, dort ein fünf Stockwerk hohes Wohngebäude zu erstellen, mit einem Untergeschoss und einem Flachdach. Im Erdgeschoss waren Parkplätze vorgesehen in den Stockwerken darüber jeweils zwei Wohnungen. Der bestehende Bebauungsplan hätte es laut Jarolim dem Investor ermöglicht, sofort loszulegen. Vor knapp einem Jahr hatte ein Aichwalder Versicherungsbüro bei der Gemeinde angeklopft und signalisiert, auf dem Grundstück gerne einen Neubau hinstellen zu wollen – mit einem Büro und mit Wohnungen. Doch auch diese Anfrage hatten die Räte mit derselben Begründung abgelehnt.

Die Wildblumenwiese ist ein kleines Paradies für Insekten

Erst kürzlich hat die Schurwaldgemeinde – gefördert vom Land Baden-Württemberg – auf dem Grundstück eine Wildblumenwiese angelegt. „Hier finden Bienen, Schmetterlinge und weitere Tiere Platz zum Leben das ganze Jahr über“, heißt es auf einer Informationstafel. Dass das Gelände nicht irgendwann einmal doch noch bebaut werden wird, will Jarolim indes nicht ausschließen. „Dann muss es aber etwas sein, das für die Aichwalder Bevölkerung einen Mehrwert bietet“, sagt er. Auf Nachfrage nennt er als Beispiel Formen des betreuten Wohnens, einen Metzger oder „sowas in dieser Kategorie“. Überlegungen aus dem Gemeinderat, dass der dem Grundstück gegenüber liegende Lebensmittelladen sich vergrößern könnte, ist für Jarolim auch keine Option. „Dafür ist das Grundstück wiederum zu klein“, sagte er. Deshalb gehe er erst einmal davon aus, dass es vorerst nicht bebaut werde.