Die Preisträgerinnen Emmanuelle Charpentier (li.) und Jennifer Doudna im Jahr 2015. Foto: AFP

Die Kriterien für die Vergabe der Nobelpreise sind veraltet. Doch langsam bewegt sich etwas, meint Wissenschaftsredakteur Werner Ludwig.

Stuttgart - Die Regeln, nach denen naturwissenschaftliche Nobelpreise vergeben werden, stehen schon länger in der Kritik – zu recht. Denn das Auswahlverfahren ist in vielerlei Hinsicht nicht mehr ganz zeitgemäß. Die prämierten Entdeckungen liegen oft viele Jahrzehnte zurück, größere Teams, die heute die weltweite Forschungslandschaft prägen, können nicht ausgezeichnet werden, Wissenschaftler aus den traditionellen Industrieländern sind massiv überrepräsentiert und die Zahl der weiblichen Nobelpreisträger liegt – im Laborjargon – nur knapp über der Nachweisgrenze.