Radikaler Reformer: Javier Milei Foto: AFP

Argentiniens libertärer Präsident ist erzielt mit seinem radikalen Reformkurs erste Erfolge. Den Preis dafür zahlen die Rentner und Teile der Mittelschicht. Und jetzt reist er auch noch zum Begräbnis von Papst Franziskus nach Rom.

Als der historische Tag vorbei ist, liegen sich Javier Milei und Santiago Caputo in den Armen. Der von vielen Kritikern und Skeptikern prophezeite Run auf den Dollar war ausgeblieben. Im „Casa Rosada“, dem Regierungssitz in Buenos Aires, feiern Präsident und Wirtschaftsminister den Erfolg wie eine Fußballmannschaft nach einem Treffer. Die Szene von vor ein paar Tagen offenbart unter welchem Druck die libertäre Regierung in Argentinien steht. Es ging um die Aufhebung des sogenannten „Cepo“, der seit 2019 bestehenden Regelung, die den Argentiniern monatlich nur den Kauf von bis zu 200 US-Dollar erlaubte. Für Unternehmen bedeutete die Regelung jahrelange Einschränkungen bei Importen, Investitionen und Kapitalflüssen. Der als „cepo“ („Fessel“) bekannte Mechanismus war unter der Regierung von Mauricio Macri wiedereingeführt worden. Der US-Dollar gilt seit Jahrzehnten als Zufluchtswährung, um den immer wiederkehrenden Wertschwankungen des Peso zu entgehen.