Die Naturparkführer Manfred Krautter und Walter Hieber verwandeln den Welzheimer Tannwald in einen Wichtelweihnachtswald. Foto: Gottfried / Stoppel

Was tun in den Winterferien? Wir haben für jeden Tag einen Ausflugstipp parat. Heute: der Welzheimer Weihnachtswichtelwald, in dem es für Kinder und Erwachsene viel zu entdecken gibt – ideal für einen Familienausflug.

Ab durch die kleine Wichteltüre und hinein ins große Abenteuer. Gleich hinter dem Eingang am Wanderparkplatz Mammutbäume gibt es für die Besucher eine Menge zu entdecken. Entlang des etwa drei Kilometer langen, beschilderten Erlebnisweges können Besucher den Weihnachtswichteln beinahe hinter jedem Baum begegnen. Mit über einem Dutzend kreativen Stationen laden sie ein zum Staunen, Singen, Spielen, Basteln und Rätseln. Ein Highlight für die kleinen Entdecker ist die Suche nach dem Riesenwichtel und dem Wichtelbaum, an dem echte Zuckerstangen wachsen – und an dem man sich bedienen darf.

Idealer Familienausflug

Auf vielfachen Wunsch, den beliebten Weihnachtsweg aus den Jahren 2020 und 2021 wieder aufleben zu lassen, organisiert die Stadt Welzheim gemeinsam mit den Naturparkführern Walter Hieber und Manfred Krautter in diesem Winter wieder den Weihnachtswichtelwald. Noch bis zum 6. Januar verwandelt sich der Welzheimer Tannwald in ein zauberhaftes Wintererlebnis für Groß und Klein, das man täglich entdecken kann. Seit vergangener Woche tun es die beiden Naturparkführer den fleißigen Wichteln gleich und bereiten unermüdlich alles vor, damit die Stimmung und der Spaß auf dem drei Kilometer langen Rundweg nicht zu kurz kommen.

Tannenbäume dekorieren

Alles wollen die beiden Waldmeister freilich nicht verraten, aber auch in diesem Jahr können die Kinder wieder Weihnachtsbäume schmücken, an der Vogelhäuschen-Avenue die Piepmätze füttern, an der Krippe oder Wichtelhäuschen bauen, Miniwichtel aus Watte und Erdnüssen basteln, mit der Holzeisenbahn immer neue Trassen bauen oder sich von ihren Eltern oder Großeltern ganz gemütlich spannende Wichtelgeschichten vorlesen lassen. „An einer Station schmücken wir ein paar Tannenbäume, die Kinder können dann mit von uns bereitgestelltem Schmuck die Bäume weiter dekorieren. Ideal ist, wenn jeder ein bisschen Weihnachtsschmuck als Spende von Zuhause zum Verschönern mitbringt“, sagt Walter Hieber. „Beim letzten Mal hatten wir drei Tannenbäume dekoriert, am Ende waren 30 Stück bunt geschmückt.“ Nur echte Glaskugeln sollten bitte nicht mitgebracht werden, denn im Wald bringen Scherben ausnahmsweise kein Glück.

Wichtelgeschenke zum Tauschen

Apropos mitbringen. An einer anderen Station liegen kleine, verpackte Wichtelgeschenke zum Tauschen bereit. Besucher sind eingeladen, kleine Wichtelgeschenke mitzubringen, und sie dürfen sich im Gegenzug eine Überraschung mitnehmen – so wie man es vom Wichteln kennt. „Es darf gern etwas Selbstgebasteltes sein oder auch etwas Gekauftes, aber bitte nur eine Kleinigkeit für nicht mehr als zwei Euro“, sagt Walter Hieber.

Die Idee zum Weihnachtswichtelwald hatten die beiden während der Coronazeit. „Es gab nichts zu machen, aber die Familien wollten raus – und in den Wald gehen und dort spazieren konnte man. Da haben wir uns die Stationen überlegt, um den Kindern etwas zu bieten“, sagt Manfred Krautter. Er und Walter Hieber sorgen dafür, dass möglichst immer genug Zuckerstangen an den Bäumen hängen, dass Deko-Artikel und Bastelmaterial bereitliegen. Wichtelgleich behilflich sind die Mitarbeiter des Welzheimer Bauhofes, die die Eingastüre zimmern, Überdachungen an den Stationen bauen und dabei helfen, den Riesenwichtel zu platzieren.

Erleben und Entdecken

Im Vordergrund des Wichtelwaldes soll das Erleben und Entdecken stehen. „Die Kinder sollen selbst aktiv sein und nicht nur schauen, sondern mitmachen“, erklärt Manfred Krautter. „Statt ins Handy oder auf den Bildschirm zu schauen, darf man hier alles anfassen und erkunden.“ Da würden aus Birkenrinde und Holzstöckchen die tollsten Wichtelhäuschen gebaut oder beim wilden Wichtelkegeln die Figuren mit Schmackes umgeworfen. „Die Kinder sind an einer Station oft ewig beschäftigt und vergessen sich völlig und wollen gar nicht mehr aus dem Wald raus“, ergänzt Walter Hieber. Eltern und Großeltern sollten unbedingt genügend Zeit mitbringen oder eben mehrmals vorbeischauen – oder beides. „Wenn man vom Parkplatz kommt, hört man die Kinder oft schon im Wald jauchzen und lachen, das ist das Schönste.“ Dass es für ein paar Tage mal lauter als üblich im Tannwald zugeht, sei schon in Ordnung. „Wir sind ja selbst Naturschützer und schauen danach, dass am 7. Januar wieder alles aufgeräumt wird.“ Und auch die Jäger seien informiert und einverstanden, die Rehe hier seien Besucher gewohnt. Schließlich ist der Tannwald generell ein beliebtes Ausflugsziel, unter anderem für Jogger, Radler, Gassigeher und Wanderer.

Der Erlebnisweg ist übrigens wunderschön gelegen und befindet sich zum Teil auf der Strecke des 5,6 Kilometer langen, zertifizierten Premiumspazierwanderweg Römerwald. Die Runde lohnt sich zu jeder Jahreszeit – nicht nur im Winter.

Tipps für die Winterferien

Serie
Was tun in den Winterferien? Wir haben für jeden Tag einen Ausflugstipp parat. Heute: der Welzheimer Weihnachtswichtelwald. Die Stationen dort sind bis Montag, 6. Januar, im Tannwald aufgebaut. Startpunkt ist der Wanderparkplatz an den Mammutbäumen an der Schorndorfer Straße in Welzheim. Parkplätze sind ausgeschildert. Die Strecke ist geeignet für Kinderwagen. Eintritt ist frei.