Für die Eröffnung der Lifte im Rodelzentrum Kaisersbach reicht die Schneehöhe noch nicht aus. Andernorts wird bereits fleißig gerodelt. Und auf den Straßen gibt es ungewollte Rutschpartien.
Angesichts geschlossener Schneedecke auf Flur, Feld und teilweise auch auf den Straßen nicht nur in den höher gelegenen Teilen des Kreises klingt die Botschaft auf der Internetseite des Rodelzentrums Kaisersbach zunächst einmal frustrierend: „Hallo liebe Besucher“, heißt es dort am Freitagnachmittag, „leider haben wir aktuell nur sieben Zentimeter Schnee. Zu wenig, um die Lifte zu öffnen. Wir warten auf neue Schneefälle.“ Seit dem Morgen hat sich die Einschätzung rein rodeltechnisch offenbar verschlechtert, denn am Vormittag lautete der Zusatz noch hoffnungsfroh: „Wir warten aktuell, wie sich das Wetter heute entwickelt, ob es reicht morgen zu öffnen.“
Die Aussichten fürs Rodeln Klar, das weiß der erfahrene Hobby-Wintersportler: Ohne vernünftige Grundlage funktionieren Rodeln und Skifahren nicht richtig. Die könnte in den Nächten bis Sonntag, bei erwarteten bis zu elf Grad minus rund um Welzheim, am beliebten Rodelhang am Goldboden oberhalb von Winterbach oder auch an den Hängen des Fellbacher Kappelbergs bei erwarteten zehn bis elf Grad minus durchaus hingefrieren. Nur mit der erhofften zusätzlichen Schneeauflage wird es mangels Niederschlägen am Wochenende wohl nichts. Ab Mittwoch steht bei plus sechs Grad gar wieder Regen an. Gerodelt wird andernorts am Wochenende natürlich trotzdem, aber schnell auf dem blanken Gras.
Eingefrorene Mülltonnen Der Wintereinbruch hat – eine der negativen Begleiterscheinungen – derweil dafür gesorgt, dass Mülltonnen teilweise nicht oder nicht vollständig geleert werden konnten. Das berichtet die Abfallwirtschaft Rems-Murr. Eine Nachleerung der Tonnen sei leider nicht möglich. Damit niemand auf seinen Abfällen sitzen bleibt, gibt es für Betroffene die folgende Lösung: Diejenigen, deren Rest- oder Biomülltonnen nicht vollständig geleert wurden, können bei der nächsten regulären Abfuhr neben den Mülltonnen zusätzlich Müllsäcke dazuzustellen. Restmüll kann in handelsübliche Plastiksäcke, Biomüll in Papiertüten oder Kartons gefüllt werden. Diese Regelung gelte, so die Mitteilung, auch, „wenn Abfälle in den Tonnen festgefroren waren, was gerade bei feuchten Bioabfällen vorkommen kann“.
Unfälle bei Schnee und Glatteis Als weitere Begleiterscheinung der winterlichen Verhältnisse an Rems und Murr ist seit Mittwochfrüh eine ganze Latte durch Schnee und Glätte bedingte Unfälle zu verzeichnen. Allein an jenem Tag verzeichnete die Polizei 32 derartige Karambolagen. Etwa von einem 32-Jährigen, der in der Brückenstraße in Winnenden mit seinem Ford auf einen vor ihm stehenden Peugeot rutschte, oder einen witterungsbedingten Frontalzusammenstoß zwischen einem Mercedes und einem Toyota in Kernen, bei dem drei Personen verletzt wurden und rund 20 000 Euro Schaden entstand. An den folgenden Tagen verlängerte sich die Liste der witterungsbedingten Unfälle entsprechend. Am Freitagmorgen ist etwa in Fellbach ein 64-jähriger BMW-Fahrer glättebedingt von der Fahrbahn abgekommen. Das Auto kippte um und blieb auf dem Dach liegen. Der Fahrer und seine 65-jährige Beifahrerin wurden verletzt.
Sportliche Ausflüge in die Winterwelt Was die Möglichkeiten zum Schneewandern und Schlittenfahren angeht, bietet im Kreis natürlich der Welzheimer Wald die besten Voraussetzungen, Hänge und Wege. Rund um Welzheim, Kaisersbach und Alfdorf eignen sich viele Hügel zum Schlittenfahren. Besondere Tipps sind die Umgebung des Aichstrutsees bei Welzheim oder der Rodelhang zwischen zwischen Kallenberg und Lutzenberg bei Althütte.
Ronald Krötz, der Bürgermeister von Alfdorf, wirbt für seine Kommune als Ziel winterlicher Ausflüge. Alfdorf und seine Teilorte böten „viele tolle Stellen, um bei frischer Luft mit Kindern Spaß zu haben“. Sein Favorit ist der Hang am Ortsbeginn Vordersteinenberg auf der rechten Seite.
Haupttipp für Kaisersbach sei wiederum der Ski- und Schlittenlift, sagt der dortige Schultes Michael Clauss. Ab zehn Zentimetern Schneehöhe wird dort in der Regel aufgemacht. Nicht zu verachten seien aber auch die Winterwanderungen im Schnee durch den Schwäbischen Wald. Der Welzheimer Geheimtipp von Thomas Bernlöhr: Das Hundsberger Feld, hinter Feuerwehr und jenseits der Umgehungsstraße. Dort geht es abwärts in Richtung Edenbachtal – am Rodelhang für Fortgeschrittene.