Winfried Kretschmann outete sich als Waschlappen-Fan. Foto: dpa/Marijan Murat

In einem Interview im August outet sich Winfried Kretschmann als Waschlappen-Fan. Dafür erntet er Kritik. Nun hat er sich erneut dazu geäußert – er könne die Aufregung nicht nachvollziehen.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann fühlt sich in seiner Äußerung zu Waschlappen missverstanden. Der Grünen-Politiker hatte sich Mitte August in einem Interview als Waschlappen-Fan geoutet. Mit Blick auf die Energiekrise hatte er gesagt, dass man nicht dauernd duschen müsse, auch der Waschlappen sei eine „brauchbare Erfindung“. Kretschmann hatte damit für Wirbel gesorgt und musste sich anhören, er wolle Bürger bevormunden und setze falsche Prioritäten.

„Ich hab’ einfach wenig Zeit“

Er sei mit Vorschlägen zur persönlichen Lebensführung äußerst zurückhaltend, sagte Kretschmann nun am Dienstag. Er sei da zu seinem persönlichen Duschverhalten gefragt worden und habe nicht auf einem Energiegipfel einen Tipp gegeben. „Ich wäre jetzt wirklich nicht im Traum darauf gekommen, solch’ eine Empfehlung abzugeben.“ Das sei aber anders interpretiert worden.

Er benutze den Waschlappen eben und dusche nicht dauernd, das mache er, seit er denken könne - und das habe nichts mit Energiesparen zu tun. „Das hat einen trivialen Grund: Es spart einfach Zeit, die man nachher beim Frühstück hat. Und ich hab’ einfach wenig Zeit“, sagte der Grünen-Politiker. „Ich bin ein überzeugter Anhänger des Säureschutzmantels der Haut.“

Kretschmann präsentierte am Dienstag eine neue Kampagne („Cleverländ“) des Landes. Auf einer Roadshow durchs ganze Land sollen Expertinnen und Experten den Bürgern bis Ende Oktober helfen, Energie einzusparen.