Eine Mitarbeiterin des Labors CBT in Bonn füllt mit einer Pipette zur Vorbereitung von Corona PCR Tests eine Testflüssigkeit in einer Trägerplatte. Foto: dpa/Henning Kaiser

Ein negativer Corona-Schnelltest ist oft Voraussetzung für den Zugang zu Veranstaltungen oder den Besuch von Angehörigen im Pflegeheim. Doch viele Tests sind einer Studie zufolge gerade bei Omikron nicht verlässlich.

München - Viele gängige Corona-Schnelltests erkennen eine Omikron-Infektion oft nicht. Forscher um den Münchner Virologen Oliver Keppler von der Ludwig-Maximilians-Universität haben die Leistungsfähigkeit von neun handelsüblichen Antigen-Schnelltests für die Erkennung einer Infektion mit der Omikron- oder der Delta-Variante untersucht – und ziehen eine ernüchternde Bilanz.

Acht der vom Paul-Ehrlich-Institut bereits für frühere Varianten des Virus geprüfte Tests wiesen eine Omikron-Infektion schlechter nach als eine Delta-Infektion, ergab die Studie, die im Fachmagazin „Medical Microbiology and Immunology“ veröffentlicht wurde.

Negatives Testergebnis ist kein Freifahrtschein

„Man darf niemals ein negatives Ergebnis als Freifahrtschein nehmen“, warnt Keppler. Gerade in der Omikron-Welle seien weiter Vorsichtsmaßnahmen wie das Abstandhalten und das Tragen von Masken wichtig, um andere und sich zu schützen.

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Das Testen von Menschen ohne Symptome schaffe gerade in der aktuellen Welle eine trügerische Sicherheit, so Keppler weiter. Sinnvoll sei es, bei Symptomen neben einer Einschränkung der Kontakte auch mit guten Antigen-Schnelltests zu testen. Dann sei die Viruslast meist höher. Tests schlagen eher an.

Anzeichen einer Omikron-Infektion

Die Omikron-Variante ist weitaus übertragbarer als alle bisher bekannten Varianten von Covid-19. Auch Zweifach- und Booster-Geimpfte können sich mit dem Erreger anstecken.

Eine Infektion mit der Omikron-Variante äußert sich ähnlich wie jene mit früheren Sars-CoV-2-Varianten. Anzeichen einer Infektion sind:

– Fieber, Schüttelfrost, trockener Husten, Atembeschwerden, Schnupfen

– Müdigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Halsweh

– Übelkeit, Durchfall und/oder Erbrechen, Hautausschläge

Was man nach einer Infizierung tun sollte

Die Schwere der einzelnen Symptome ist individuell sehr unterschiedlich. Um eine Infektion sicher festzustellen, ist ein Antigen- oder besser noch ein PCR-Test notwendig, da die Symptome oft nur vereinzelt auftreten oder schwach ausgeprägt sind.

Auch bei einer Omikron-Infektion ist das Wichtigste – für Geimpfte wie Ungeimpfte: Kontakt zu anderen Menschen meiden, zu Hause bleiben und sich testen lassen. Das geht in Arztpraxen, Testzentren, Apotheken und Krankenhäusern.

Wie lange eine Infektion dauern kann

Weder eine Genesung noch Impfungen schützen demnach zu 100 Prozent vor Omikron. Je länger Impfung oder Genesung zurückliegt, desto geringer ist der körpereigene Schutz.

Wie bei den anderen Corona-Varianten gilt auch bei Omikron: Bei den meisten Infizierten mit mildem Verlauf klingen die Symptome im Laufe von sieben bis zehn Tagen ab. Bei manchen können Symptome über Wochen oder gar Monate anhalten. Auch symptomfreie Infektionen sind beobachtet worden.

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