Die singenden Löwen und Löwinnen beim Geburtstagskonzert im Löwensaal, zum letzten Mal unter Leitung von Lili Track. Fotos: oh Quelle: Unbekannt

20 Lieder aus 20 Jahren hat jüngst der Wernauer Chor „Leo Cantabile“ im Vereinshaus Löwensaal zum Besten gegeben. Auf dem Geburtstagskonzert wurde außerdem symbolisch der Stabwechsel von Dirigentin Lili Track zu Tijana Veljić vollzogen. Die 39-jährige Pianistin leitet bereits den Kinderchor des Wernauer Liederkranzes.

Von Roland Kurz

„Lemon tree“ war das erste Lied, das der Chor öffentlich vortrug - kurze Zeit nach seiner Gründung gleich in der Stadthalle. Das Lied von Fools Garden durfte jetzt im Löwensaal nicht fehlen. Ansonsten war das Programm genauso bunt gemischt, wie es der Chor seit 20 Jahre macht. Vom deutschen Volkslied „Horch, was kommt von draußen rein“ über das afrikanische Traditional „Gabi, Gabi“ und das Renaissance-Lied „Come again“ von John Dowland bis zur Musical-Melodie „Can you feel the love tonight“ von Elton John. Nur auf das geistliche Liedgut, dem sich die etwa 25 Sänger und Sängerinnen immer mal wieder widmen, verzichtete man auf der Geburtstagsparty. Den Titel „The lion sleeps tonight“ haben die Leos zwar gesungen, sich an diesem Abend aber nicht daran gehalten, sondern ausgiebig gefeiert.

Bei der Programmauswahl mischten die Chormitglieder mit. Eine Programmgruppe erarbeitete 40 bis 50 Vorschläge und mit der Dirigentin wählte die Gruppe ein „Best of“ aus, erklärt Heike Poliak-Klein, die in der Projektgruppe Festvorbereitung mitwirkte. Die Arbeitsteilung ist bei den Leos üblich, nicht alles soll auf den Schultern des Vorstands lasten. Auch an der Vereinsspitze vollzieht sich gerade an einer Stelle ein Wechsel, von Margit Bihr zu Gregor Spitzmüller; er übt kommissarisch das Amt des Chorsprechers aus, die offizielle Wahl steht aber noch aus.

Den heutigen Namen hatte der Chor noch nicht, als er vor 20 Jahren gegründet wurde. „Just4fun2 nannte sich die Gruppierung, die mit der Neuformation die Zukunft des Vereins sichern wollte.

Die Initiatoren reaktivierten frühere Mitglieder des Jugendchors, um jüngere Leute zu gewinnen, die ein moderneres Repertoire singen wollten. Unter Leitung von Bernd Reichenecker entwickelte sich der Chor zu einer festen Größe innerhalb des Liederkranzes. Und immer wieder tun sich die Chöre des Liederkranzes zusammen, um gemeinsam ein Projekt zu stemmen, beispielsweise zum Konzert „Film ab“ im vergangenen Frühjahr. Den Namen hat der Chor übrigens nach einem Wettbewerb geändert - „Just4fun“ klinge wenig ernsthaft, hatte ihnen die Jury erklärt. In Anlehnung an den Vereinssaal, den der Liederkranz seit 2002 im Löwen“ hat, nannte man sich in „Leo cantabile“ um. Der Fun, also der Spaß, hat darunter nicht gelitten.

Die meisten Sänger und Sängerinnen sind mit dem Chor ein wenig älter geworden, zwischen 30 und 70 Jahre sind die heutigen Mitglieder. Was „Leo Cantabile“ wie fast allen gemischten Chören fehlt, sind Männer. Jetzt sei eigentlich ein günstiger Zeitpunkt für den Einstieg, rührt Poliak-Klein die Werbetrommel. Nach dem Jubiläumskonzert gebe es mit der neuen Dirigentin einen Neustart.

Jeden Mittwoch von 20 bis 22 Uhr wird im Vereinsheim Löwensaal, Eulenberg 1, von 20 bis 22 Uhr geprobt.