Der Anwalt des Angeklagten kündigte ein Geständnis seines Mandanten im Prozess an. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Kirchner-Media/IMAGO/Marco Steinbrenner/Kirchner-Media

Jahrelang soll sich ein heute 45-Jähriger als Babysitter angeboten und Kinder sexuell missbraucht haben. Der Fall ist dabei offenbar Teil eines weitaus größeren Geflechts an Taten. Nun beginnt der Prozess.

Mit einer Fülle von Vorwürfen beginnt am Dienstagmorgen in Köln der Prozess im Missbrauchsfall Wermelskirchen. Der heute 45 Jahre alte Angeklagte soll immer wieder Kindern sexuelle Gewalt angetan haben - unter anderem auch, nachdem er sich zuvor gezielt online als Babysitter angeboten habe. Sein Anwalt kündigte ein Geständnis seines Mandanten im Prozess an.

Insgesamt geht die Anklage von 124 Taten in den Jahren 2005 bis 2019 aus, wie ein Gerichtssprecher erklärte. In 99 Fällen handle es sich dabei um Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Andere drehten sich unter anderem um Beihilfe zu Missbrauch oder auch um kinderpornografische Schriften.

Die Aufdeckung des Falls hatte große Welle geschlagen, weil er - ähnlich wie andere Missbrauchskomplexe der vergangenen Jahre wie etwa in Bergisch Gladbach - zu zahlreichen weiteren Ermittlungsverfahren gegen weitere Beschuldigte führte. Bei dem Angeklagten waren einst gewaltige Datenmengen sichergestellt worden - mit einer Vielzahl von Männern soll er kinderpornografische Bilder und Videos „unvorstellbarer Brutalität“ getauscht haben. Spezialkräfte hatte ihn im vergangenen Dezember festgenommen.