Pedro Rodriguez Sanchez (l.) wusste sich auf dem Quizstuhl gegenüber von Moderator Günther Jauch (r.) gut zu schlagen. Foto: RTL/Stefan Gregorowius

In der „3-Millionen-Euro-Woche“ hatte ein Kandidat aus Stuttgart am Donnerstag die Chance auf den großen Jackpot. Ganz dafür reichte es nicht, trotzdem gewann er am Ende eine hohe, für die Sendung ungewohnt schiefe Summe.

Stuttgart - Das Warten hat sich für den Stuttgarter Pedro Rodriguez Sanchez gelohnt. 20 Jahre hatte er darauf gehofft, als Kandidat bei „Wer wird Millionär?“ auf den Stuhl gegenüber von Moderator Günther Jauch Platz zu nehmen. Für das lange Harren wurde der 51-jährige Unternehmensberater am Donnerstag insofern entschädigt, als er diese Woche bereits zum zweiten Mal mit von der Partie sein durfte. Dort hatte er dann sogar die Chance auf drei Millionen Euro, eine zuvor noch nie ausgelobte Gewinnsumme in der Sendung.

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Hintergrund war ein Spezialevent des Quiz-Dauerbrenners. In der „3-Millionen-Euro-Woche“ konnten sich die Kandidaten von Montag bis Mittwoch für die Finalsendung am Donnerstag qualifizieren. Dabei sein durfte, wer zuvor die höchsten Gewinnsummen mit Wissen (und zuweilen auch Rateglück) erspielen konnte. Für Pedro Rodriguez Sanchez reichten dafür die 32.000 Euro, die er in der Sendung am Montag gewann.

Nur 7000 Euro sicher

Doch natürlich hatte die verlockende Aussicht auf den Sondergewinn einen Haken: Entschieden sich die Kandidaten am Donnerstag erneut dafür, sich den bis zu 15 Fragen auf dem Weg zum Jackpot zu stellen, waren ihre Gewinne aus den Vorsendungen Makulatur. Ein Spiel mit dem Feuer, was nicht alle eingehen mochten. Ein Kandidat, der tags zuvor noch 500.000 Euro gewonnen hatte, konnte sich am Donnerstag nicht dazu durchringen, seinen Hut noch einmal in den Ring zu werfen – trotz eines von Günther Jauch eigens für ihn angebotenen Garantiegewinns von 100.000 Euro. Pedro Rodriguez Sanchez zeigte sich da risikofreudiger. Ihm genügte es, in jedem Fall 7000 Euro behalten zu dürfen.

Kein Applaus beim Sex

Auf dem Quizstuhl angekommen, verriet er dann, dass er auch ohne die Garantiesumme gezockt hätte: „Am Montag habe ich auf Sicherheit gespielt, weil ich unbedingt zwei Mal kommen wollte“, sagte er. Und tatsächlich zeigte er wenig später ein anderes Gesicht, manche Antworten erschloss er sich mit hanebüchenen Methode. Gefragt nach dem Untertitel der ersten Ausgabe der Bravo schloss Sanchez „Sex und Liebe“ für sich aus: „Bravo heißt ja Applaus und ich applaudiere ja nicht bei Sex und Liebe“. Er entschied sich aus diesem Grund für die Antwort „Film und Fernsehen“ – und lag richtig.

Wenig später vertraute Sanchez sogar dem Expertenjoker im Publikum, obwohl dieser die Antwort gar nicht sicher wusste. „Wie hieß Deutschlands letzte Kaiserin“ wollte Günther Jauch bei der zwölften Frage für diesmal 100.000 Euro wissen. Der Joker berichtete, dass eine ehemalige Zeche bei ihm zuhause im Ruhrgebiet nach Auguste Victoria benannt ist. Ob sie jedoch wirklich die letzte deutsche Kaiserin gewesen sei, konnte er nicht zu 100 Prozent sagen. Sanchez vertraute dem Mann trotzdem und wurde belohnt. Denn tatsächlich war Auguste Victoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg bis zur Abdankung Wilhelms II. im Jahr 1918 die letzte deutsche Kaiserin.

Günther Jauch macht den Feldhasen

Schluss war für Sanchez dann bei der vorletzten Frage, die diesmal 900.000 Euro statt wie sonst 500.000 Euro wert war. Diese hatte es aber alleine schon wegen der gestelzten Länge und des akademischen Anstrichs in sich: „Wovon schuf der Urheber zwei Fassungen, die man unter der Bezeichnung ’version a’ und ’version b’ voneinander unterscheidet?“(richtige Antwort: Anne Franks Tagebücher). Selbst Sanchez’ Telefonjoker, ein Kollege aus der Unternehmerberaterbranche, der früher Kunstgeschichte studiert hatte, musste hier passen. Und auch eine von Günther Jauch gewohnt unfreiwillig-komischen Slapstickeinlage, als dieser sich durch die Frage verleiten ließ, Dürers Feldhase auf dem Studioboden zu imitieren, half Sanchez nicht auf die Sprünge. Er stieg bei 250.000 Euro aus.

Zweithöchster Gewinn

Am Ende war Pedro Rodriguez Sanchez damit trotzdem einer der großen Gewinner der Show. Denn zusammen mit den garantierten 7000 Euro strich er 257.000 Euro ein, der zweithöchste Gewinn in der Sendung am Donnerstag.

Mit dem Geld möchte er mit seiner Frau und seiner Tochter ins Disneyland nach Florida fliegen und einmal eine „komplette Fußball-WM“ vor Ort miterleben.